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Die quasi intakte Vauban Festung Le Quesnoy und römische Funde in Bavay

Nach einer ruhigen Nacht parken wir nach dem Frühstück zunächst das Wohnmobil um. Gestern Abend hatten wir eigentlich einen perfekten Platz innerhalb der Vaubanfeste gefunden. Doch der komplette Marktplatz und Weg von und zu unserem Parkplatz war voller Schausteller die ihre Stände und Fahrgeschäfte für eine Kirmes aufbauten. Da nirgends zu ersehen war, wann die Kirmes beginnt und ich nicht darin feststecken wollte, wechselten wir den Standort. Heute morgen parken wir deshalb jetzt nocheinmal um, an das Freizeitzentrum des Ortes. Von dort sind es durch die alten Gräben und Wall-Anlagen nur ein paar Minuten in den Ortskern. Wir holen uns am Office du Tourisme einen Plan und beschließen, den Ort einmal über die Befestigungsanlagen zum umgehen. Die Anlagen sind zum größten Teil sehr gepflegt, nur teilweise und absichtlich als Feucht- und Naturgebiete sich selbst überlassen. Eine Besonderheit hier sind die vielen wassergefüllten Gräben, die durch Wasserreservoirs und Gatter reguliert werden konnten. Wir fotografieren viele Ausfallpforten, Mauern, Ecken, Brücken und Durchgänge. Die Anlagen stammten zum Teil noch aus dem Mittelalter und wurden unter Vauban zur Zeit des Sonnenkönigs erweitert und verstärkt. Hier in der nördlichen Grenzregion setzte Vauban auf eine doppelte Verteidigungslinie gegen Feinde und baute eine Menge Forts. Ursprünglich war Le Quesnoy burgundisch, dann auch einmal spanisch und letztlich französisch. Im ersten Weltkrieg haben sich hier neuseeländische alliierte Truppen beim Kampf gegen Deutsche, die Le Quesnoy besetzt hatten besonders hervorgetan und größeres Unheil von dem Örtchen abgewendet. Diese Dankbarkeit wird heute noch sehr hoch gehalten, wie ein Gedenkpfad, samt Garten und Infotafel bezeugt. Aber auch mit uns Deutschen hat man sich mittlerweile ausgesöhnt, wie eine Städtepartnerschaft mit Ratingen zeigt. Nach einem Kaffee unterm Glockenrurm mit Carillon setzen wir unsere Reise fort. Valenciennes verschieben wir wegen angesagten Regens und beenden unsere Reise mit einem Halt im Örtchen Bavay, wo man bei Ausgrabungen viele römische Fundamente und Bodenfunde machen konnte. Die wirklich schönen Funde sind heute in einem modernen Museum ausgestellt, leider komplett auf französisch. Wir sehen uns dennoch alles an, auch den kleinen Kräutergarten und begeben uns dann nach letzten Einkäufen und Tankstopp auf die knapp über 220 km nach Hause.



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