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Es werden Posts vom Juli, 2020 angezeigt.

Gedenkort Gulag und Militärtechnik an der Demarkationslinie

Wir verlassen heute den wunderschönen und gepflegten Campingplatz und fahren nochmals in Richtung Pribram. Dort befindet sich das Lager Vojna. Es handelt ich dabei um ein authentisch erhaltenes Gefangenenlager, einmalig in Mitteleuropa. Ursprünglich entstand das Lager als Kriegsgefangenlager für deutsche Kriegsgefangene. Es liegt direkt bei 2 Uranschachtanlagen und diente 1949–1951 als Zwangsarbeitslager und in den folgendes Jahren bis 1961 als Gefängnisanlage für politische Häftlinge des kommunistischen Regimes. Die Ausstellung zeigt die Verfolgung nach Februar 1948, den antikommunistischen Widerstand und die Entwicklung des Uranbergbaus. Hier sind noch echte Wachtürme, Zäune, Baracken und Todesstreifen zu sehen. In der Ausstellung erfährt man auf englisch alles über die kommunistische Unterdrückung und den Widerstand. Zusätzlich wird noch gezeigt, wie die Befreiung hier in der Tschechoslowakei ablief. Hier verlief nämlich die Demarkationslinie, d.h. sowohl die Amis, als auch der Iwan

Einst Höhenburg, jetzt Wasserburg und heiße Pechblende im Bergbaumuseum

Wir verlassen Tabor heute ohne Frühstück in Richtung Burg Zvikov (Burg Klingenberg). Die sogenannte "Königin der böhmischen Burgen" thronte früher majestätisch auf einem Felsgrat über dem Zusammenfluss von Moldau und Wottawa. Nachdem der Orlik Stausee 1966 aufgestaut wurde, ist sie zu einer Art Wasserburg geworden. Die Burg stammt ursprünglich aus dem Hochmittelalter, sie galt als uneinnehmbar und war eine Zeit lang Aufbewahrungsort der böhmischen Kronjuwelen, bevor sie nach Prag kamen. Im 16. Jh. wurde sie vorsichtig der Renaissance angepasst, aber 1759 zerstörte ein Brand die Burg. Sie blieb daraufhin unbewohnt und verfiel zusehends. Einige Säle waren bereits eingestürzt, als man 100 Jahre später in der Romantik die Ruine wieder aufbaute. Wir können im Innenhof einen doppelstöckigen neogotischen Arkadengang bewundern, steigen auf den Knollenturm (wegen der knubbeligen Steine) und können einige wenige hergerichtete Gemächer mit sparsamem Interieur besichtigen. Am Besten gefä

Eine Nacht auf dem Grünen Berg vorm Weltkulturerbe

Nachdem wir gestern Abend erst relativ spät zu Bett gegangen sind, als endlich Ruhe herrschte (die Dorfjugend nutzte den Platz, aber sowas sitzen wir aus), schlafen wir heute etwas länger. Als wir frühstücken, liegt das Unesco Kulturerbe, die Johann-von-Nepomuk Wallfahrtskirche auf dem grünen Berg, sofort vor unserem Womofenster. Wir erwischen die 10 Uhr Führung auf der uns Informationen zur Zahlenmystik, die in der Architektur dieser besonderen Anlage von 1722 zugrunde liegt erläutert werden. Der Barockbaumeister Johann Blasius Santini-Aichel (was für ein Monster von einem Namen!) entwarf und baute diese Kirche rund um die Sage vom Hl. Nepomuk, dessen Grab 1719 in Prag geöffnet wurde und dessen Zungenbein man als Reliquie ergattert hatte. Angeblich soll sogar die Zahlenmystik der Kabala eingeflossen sein, jedenfalls spielt die Zahl 5 an diesem Bauwerk überall eine wichtige Rolle. Als Nepomuk ertränkt wurde erschien angeblich eine Krone aus 5 Sternen über der Moldau. Ebenso symbolisie