Nach einer sehr ruhigen Nacht in unserem komfortablen Zimmer im Belci Residence in Fethiye frühstücken wir auf der schicken Dachterrasse des Hotels.
Nach dem auschecken fahren wir als erstes in Richtung Ölüdeniz, biegen aber zuvor ab zum Lostplace Ruinendorf Kayaköy.
Hier wurde zu Zeiten Atatürks wieder, der schon in Doganbey erwähnte, Bevölkerungsaustausch vorgenommen.
Das heißt, griechische Bewohner wurden zwangsweise umgesiedelt. Da sich hier aber keine neuen türkischen Bewohner ansiedelten, entstand seitdem ein sehr großes Ruinendorf.
Wir parken, zahlen Eintritt und steigen hinauf bis zum höchsten Punkt, einem kleinen Kapellchen und verschaffen uns einen Überblick.
Da wir das Ganze nicht so interessant und romantisch finden, wie in den Führern angespriesen, beschließen wir zurück zu gehen und uns wieder verlassenen Ruinen von vor 2500 Jahren zu widmen. Doch zuvor fahren wir zurück über Ölüdeniz mit seiner berühmten blauen Lagune.
Hier ist tierische Touriabfertigung man soll hier direkt am Parkplatz Geld bezahlen bevor wir überhaupt wissen was man zu sehen bekommt. Wir suchen uns eine Stelle, von wo wir Blicke auf die Lagune erhaschen und beschließen, dass das nicht wirklich was für uns ist.
Nun fahren wir die knapp 50 km über teilweise einsame und wilde Bergsträßchen, bis wir an der antiken Ausgrabungsstätte von Pinara eintreffen.
Der Eintritt ist hier frei und die Ausgrabungen liegen in einem stark zerklüfteten Hanggelände. Es sind oft leichte Kletterpartien erforderlich.
Geschichte: Dem antiken Historiker Menekrates von Xanthos nach soll Pinara von einer Gruppe Auswanderer aus Xanthos gegründet worden sein. Ab dem 6. Jh. v. Chr. blüht die Stadt auf und übernimmt eine tragende Rolle im lykischen Bund. 334 v. Chr. muss sich die Stadt Alexander dem Großen ergeben. Nach seinem Tod kommt sie zu Königreich Pergamon. Und nach dem Tod ses letzten Königs von Pergamon (133 v.Chr.) fällt sie an Rom was zu einer neuerlichen Blüte führt. 141 n. Chr. gab es in der Region wohl ein verheerendes Erdbeben von dem wir hier allenthalben an den Ausgrabungen lesen. Ein gewisser reicher Opramoas von Rhodiapolis hat sich hier und auch anderswo damals bereits finanziell für den Wiederaufbau eingesetzt.
Wie immer hat es hier hellenistische Bauten gegeben, die später römisch überarbeitet und letztlich byzantinisch überbaut wurden.
Wie immer hat es hier hellenistische Bauten gegeben, die später römisch überarbeitet und letztlich byzantinisch überbaut wurden.
Es ist noch nicht viel ausgegraben und es gibt kaum Schilder, was aber einen besonderen Reiz ausmacht.
Wir besichtigen das Theater, eine Agora, eine Thermenanlage, ein paar Felsengräber und kehren dann aber irgendwann um wobei wir noch verschiedene Sarkophage sehen.
Oben Steilhang der Akropolis sind über 900 kleine, schmucklose Felsgrabkammern. Nun geht es weiter in die Ebene nach Süden nächster Halt ist der Ort Letoon.
Hier ist auch eine antike Stadt ausgegraben. Der Leto Tempel ist einer der wenigen und besterhaltenen der Welt.
Zusammen mit der Ausgrabung von Xanthos, die wir morgen besichtigen wollen, ist die Anlage auch UNESCO-Weltkulturerbe.
Geschichte: Letoon war das Heiligtum des nahegelegenen Xanthos. Über acht Jahrhunderte wurden hier bis in die römische Kaiserzeit Leto, Artemis und Apollo verehrt.
Wir schauen uns die drei Tempel, das Theater, Reste eines Nymphäums und byzantinische Überbauungen an. Hier steht auch wieder Einiges unter dem Grundwasserspiegel, was sowohl die Ausgrabungen, als auch unsere Besichtigung erschwert.
Malerisch finde ich dass es hier viele Schildkröten und Frösche zu geben scheint, denn die Göttin Leto verwandelte lykische Bauern einfach in Frösche. Das Froschgequake hier an den Gewässern gibt darüber lebhaften Aufschluss. Gefunden wurde hier noch eine berühmte dreisprachige Stele, die sogenannte Trilingue (im Museum). Eine Verfügung zum karischen Götterkult ist fast wortgleich in Aramäisch, Lykisch und Altgriechisch verfasst. Nun fahren wir weiter in unser Tagesziel Patara (Geburtsort des Nikolaus), wobei wir unterwegs noch unsere Vorräte auffüllen. Das heißt, das Auto volltanken und frisches Trinkwasser, Nüsse und Plätzchen kaufen. Unser Hotel in Patara ist ein süßes familiengeführtes Hotel.
Wir gehen am Abend sehr traditionell essen, unter anderem mit frischem gefüllten Fladen, auf Stein ausgerollt und über dem offenen Feuer gebraten.