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Die Ausgrabungen von Milet und die antike Orakelstätte Didymaion


Nach einer ruhigen Nacht in unserem Bergdorf bekommen wir ein fantastisches türkisches Frühstück mit lauter Pasten, Käse und Marmeladen, die wir noch nicht kannten. Derart gestärkt fahren wir die wenigen Kilometer durch die topfebene Schwemmlandschaft bis nach Milet.
Die Stadt wurde im 10. Jh. vor Christus gegründet und war eine der mächtigsten Seehandelsmächte der Antike. Milet besaß etwa 80 Tochterstädte bis ins Nildelta oder nach Trapezunt.
Berühmt wurde sie vor allem durch die mit dem Farbstoff der Pupurschnecke gefärbten Wollstoffe. Nach zunächst geschickter Bündnispolitik mit den anderen Mächten der Zeit, wurde Milet in Folge eines gescheiterten Aufstands völlig zerstört.
Danach blühte sie allerdings noch einmal auf. Der heute ausgegrabene hippodamische Stadtplan stammt aus dieser Periode. Wir scheinen die ersten Besucher zu sein und lösen Eintrittskarten.
Vor uns liegt sofort das mächtige Theater, welches auf ein altes griechisches zurückgeht, aber von den Römern aufgestockt und vergrößert wurde (von 5300 auf 15000 Plätze).
Vom Hügel des Theaters aus liegt die gesamte Ausgrabung vor uns. Wir beginnen am Löwenhafen.
Zu früheren Zeiten war Milet eine Hafenstadt und von Meer umgeben. Weiterhin gibt es den klassischen Aufbau zu sehen: Agora, verschiedene Thermen, ein Hafenmonument, verschiedene Tempel und Heiligtümer, ein Nymphäum mit einem Stück Aquädukt, ein Bouleuterion, eine Prachthalle, sowie verschiedene Heldengräber.
Immer wieder verstreut dazwischen oder darüber finden sich byzantinische und arabische Bauten aus späteren Epochen.
So z.B. Moscheen, Kirchen, ein Bischofspalast und ein Kastell. Wir streifen in aller Ruhe durch die malerisch verlassenen Ruinen, die auf Grund der Jahreszeit teilweise unter Wasser liegen, was einen besonderen Reiz ausmacht.

Die ganze Zeit über haben wir eine Beagledame als Führerin, die uns unaufdringlich begleitet und die verschiedenen Infotafeln und Fotostandorte alle zu kennen scheint. Im Anschluss besuchen wir noch das kleine Museum, in dem einige Originalartefakte zu sehen sind.
Unsere nächste Station ist das Apollon Heiligtum bzw. Orakel von Didymaion, welches knapp 20km entfernt liegt. Die Bewohner Milets machten sich im Frühjahr auf den Weg zu einer Prozession über eine eigens dafür angelegte Prachtstraße zum Orakel.
Das Didymaion ist ein Tempel mit wirklich bombastischen Dimensionen. Die Säulen besitzen 2 m Durchmesser, der Tempel misst 50x110 Meter und besaß 122 Säulen von jeweils knapp 20m Höhe.
Davor lag noch ein Vorplatz und im Innenhof des Tempels, der vermutlich nur für Priester zugänglich war, befand sich eine bronzene Götterstatue und das Quellheiligtum.
Die berühmten Medusenhäupter, 50 Stück an der Zahl, sollten den Tempelfries zieren. Doch so richtig fertig wurde er nie.
Nachdem Monika noch von einer 50cm Stufe gestürzt, aber zum Glück gut abgerollt ist, tröste ich Sie mit einem Eis. Es hat auch keiner gesehen. In der Nähe ist auch ein Stück der knapp 2500 Jahre alten Prozessionsstraße erhalten.
Nachdem wir in der Stadt noch nach einem Geldautomaten meiner Partnerbank gesucht haben, geht es nun auf eine etwas längere Fahrt nach Milas (beim Tempel Euromos verweist man uns, auf Grund der Schließung). Unser Hotel liegt in Güllük bei Milas an der Küste und ist sehr einfach aber auch günstig und war frei.

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