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Ein römisches Aquädukt und die Ausgrabungen von Priene


Heute wollen wir als Erstes ein römisches Aquädukt, dass die Stadt Ephesus mit Frischwasser versorgte, finden. Ein Römer namens Pollio war für die Wasserleitung zuständig und erbaute sie in den Jahren 4 bis 14 nach Chr. Das mächtige Bauwerk liegt leider vollkommen undokumentiert ohne Hinweisschild oder Wegbeschreibung in der Landschaft neben einer bergan führenden Schnellstraße.
Wir probieren es zunächst zu Fuß über einen Feldweg zu ereichen, was sich aber als Sackgasse und Privatweg entpuppt. Die topographische Geocaching Karte hilft letztlich auch ohne Cache weiter. Das Aquädukt ist eingezeichnet und so finden wir es schließlich am Rande der Schnellstraße. Ich schlage mich durch Büsche und Unterholz den Hang hinab bis ich seitlich davor stehe.
Doch überqueren kann ich es nicht. Nach einigem Suchen habe ich dennoch ein paar schöne Bilder davon machen können. Nun geht es weiter nach Priene.
Das Ausgrabungsgelände empfängt uns im Vergleich zu Ephesus unschuldig mit einem kleinen kostenlosen Parkplatz ohne Händler und Reisebusse. Nur ein paar Autos sind geparkt. Der Eintritt beträgt 1/5 des Eintritts von Ephesus. Wir steigen eine steile Treppe hinauf in die in den Hang gebaute antike Stadt.
Im 4. Jh. vor Chr. wurde die Siedlung mit einem idealtypischen, schachbrettartigen Grundriss erbaut. Im 19. Jh. gruben hier zunächst Engländer, später deutsche Ausgrabungsgesellschaften.
Auf dem künstlich vergrößerten Hangplateau über dem flachen Schwemmland entstanden: ein griechisches Theater (6000 Plätze), eine byzantinische Bischofskirche, der beeindruckende Tempel der Athene Polias, die Agora, ein Bouleuterion (600 Plätze), eine riesige 120m lange heilige Halle mit einer unglaublichen Anzahl Säulen und natürlich Straßenzüge mit demokratisch gleich großen Hausparzellen.
Kurioserweise gibt es auch eine Synagoge aus der späten Nutzungsperiode und ein Haus, in dem Alexander der Große 334 v.Chr. bei einem Besuch untergebracht gewesen sein soll.
Das ganze Gelände ist übersät mit Bruchstücken, Säulenstümpfen und -stücken. Es ist sonnig, ruhig und die meiste Zeit über sehen wir keine anderen Besucher, eine zauberhafte Entdeckeratmosphäre.
Man kann sich fühlen wie während eines Ruhetages bei den Ausgrabungen des 19. Jh. Wir fahren weiter in Richtung Küste und unserer Unterkunft.
Eine kleine Stichstraße führt bis zu einem winzigen Hafen mit Fischlokalen.
Wir nutzen die Gelegenheit und lassen es uns schmecken.
Danach fahren wir hinauf in das Bergdorf in dem unsere zauberhafte Unterkunft für diese Nacht liegt.
Das einst verlassene Dorf wird heute nach und nach von Idealisten, Aussteigern und Künstlern wiederentdeckt.
Hier gibt es keinen Tand und Touriquatsch sondern Ecotourismus im wahrsten Sinne. Wir streifen kurz durch das Bergdörfchen und halten ein Schwätzchen mit unserem Vermieter, wobei ein deutscher Langzeitgast übersetzt.
Das Dorf war ursprünglich griechisch und die Bewohner wurden unter Atatürk zwangsweise umgesiedelt und Türken angesiedelt. Später in den 1980 Jahren  verließen diese das Dorf, weil es sich in der Ebene einfacher lebte. 

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