Nach der Nacht am Sportplatz von Valtice hinter dem Bahndamm, sind wir recht zeitig am Schloss Valtice (Feldkirch).
Die einst mittelalterliche Burg wurde ab 1560 die Hauptresidenz der Liechtenstein-Dynastie, nachdem sie die Nikolausburg im benachbarten Mikulov verkauften.
Natürlich wurde die Feste von 1643 an zu einem monumentalen Barockschloss umgestaltet.
Wir nehmen die Führung Tour 1, die uns durch die repräsentativen Säle und Salons mit Fresken, Stuck, Gemälden und prachtigem Mobiliar leitet.
Irgendwann war sogar die Sissi und der Kaiser Franz Josef hier. Ja Herrschaftszeiten!!!
Nachdem wir uns mit einem Kaffee im Schlosshof gestärkt haben, gehen wir noch kurz einen Schlenker durch das kleine Dorf und zurück zum Womo. Der zweite Part dieser, als Unesco Weltkulturerbe eingestuften Kulturlandschaft, ist das Schloss und der Park von Lednice (Eisgrub).
Trotz fehlender Touristen aus Übersee dieses Jahr, herrscht ein ganz schöner Trubel.
Die Gegend ist wohl das tschechische Radfahrer-Eldorado, das ist an sich toll, finden auch die ganzen Österreicher, die über die Grenze kommen. Aber wenn jeder sein Rad auch im Schlosspark mitführen muss, anstatt es irgendwo abzustellen, nervt das irgendwann.
Schloss Lednice ist die frühere Sommerresidenz der Liechtensteiner und geht auf eine nicht mehr erkennbare gotische Burg von 1249 zurück. Was man heute hier findet ist ein an eine Filmkulisse erinnerndes, irreal perfekt wirkendes Märchenschloss im Tudorstil, also neogotisch, ca 150 Jahre alt. (Tatsächlich wurden hier Szenen für Indiana Jones gedreht) Daneben findet man bombastisch wirkende Pferdeställe aus der gleichen Periode.
Äußerlich und optisch sicherlich eine Granate, sparen wir uns hier die Interieurs und genießen ausgiebig den gepflegten, großen Barockgarten mit angrenzendem Landschaftspark.
Was uns dann doch noch zum Betreten reizt, ist die mächtige Orangerie aus der Mitte des 19. Jh. Sie ist wirklich etwas Besonderes mit ihrer halbrunden Silhouette und den gußeisernen Säulen in Form von Bambusstämmen.
Unser letztes Ziel für heute ist das Flugzeugmuseum von Kunovice. Im Ort entstand schon 1936 ein Reparatur- und Ausbesserungswerk des Flugzeugproduzenten Avia. Daraus entstand nach dem Krieg der Flugzeughersteller LET.
Dieser produzierte kleine und größere Propellermaschinen, aber auch kleine Kampfjets, die sich als Schulungsflugzeuge, sogennante Trainer, weltweit einen Ruf machten. LET ging im Jahre 2000 pleite, doch seit 2006 wird auf den Geländen unter neuer Flagge wieder produziert.
Das Museum liegt gleich in der Nähe der Werkshallen und zeigt MIG und Suchoi Kampfjets verschiedener Generationen, 2 russische Lizenzbauten der Douglas DC3/C47 Rosinenbomber (IL-14) und auch viele zivile Avia und Let Maschinen.
Ob das Womo jetzt aus dem Auspuff nach Einhorn riecht, bleibt abzuwarten. Wir stellen uns für die Nacht ans Freilichtmuseum von Straznice (Skansen), das wir morgen besuchen möchten.