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Katabomben und Kasematten - Mumien und Mendel


Nach einer passablen und einsamen Nacht auf dem Parkplatz am Zentralfriedhof, lassen wir das Frühstück aus und fahren mit der Linie 5 ins Zentrum Brünns.
Dort begeben wir uns zunächst zu Brno Underground und buchen unsere Tickets für die 11.30 Uhr Führung durch die Katakomben unter dem Krautmarkt. Die Zeit bis dahin nutzen wir für ein Breakfast bei Subway. Pünktlich sind wir um 11.30 Uhr im Warteraum und haben schon die Einführung auf unseren Audioguides gehört.
Im Mittelalter wurde der Krautmarkt aus Platzmangel zur Lagerung von Ware unterkellert.
Die Gänge wurden bergbaulich relativ ordentlich angelegt, untergrub man hier doch bebautes städtisches Gebiet.
Es sind einige Keramikfunde und anderes ausgestellt. Es gibt Informationen zu praktischen Fragen der Beleuchtung früher, ein alchimistisches Labor, sowie eine Sammlung von Foltergerätschaften.
Nachdem wir wieder am Tageslicht sind, gehts zu den Kapuzinermumien in der gleichnamigen Gruft. Hier sind, wie schon in Klattau, bestattete Leichname durch klimatische Bedingungen in der Gruft mumifiziert worden.
In der Hauptsache Mönche, aber auch Geldadel des 18. Jh. sowie der berüchtigte Pandurenoberste Freiherr von Trenck, der an seinem Lebensende Gefangener auf Burg Spielberg war. Einen Memento Mori Spruch geben uns die Toten mit auf den Weg: "Was ihr seid, waren wir auch. Was wir sind, werdet auch ihr sein."

Als Nächstes begeben wir uns ins Medelianum. Gregor Johann Mendel hat hier in Brünn 14 Jahre als Aushilfslehrer gelehrt. Als er danach das Lehramtsexamen nicht schaffte, konnte er sich 8 Jahre mit der Vererbungstheorie an Erbsen beschäftigen und seine wichtigen Thesen aufstellen.
Das Museum ist für uns leider Zeit- und Geldverschwendung. Wenig zu bieten, nichts übersetzt, es gibt eine App, aber die ist genauso mies. Schade, schade. In der Zeit hätten wir sicher mehr vom berühmten technischen Museum Brünns gehabt, vielleicht beim nächsten Mal.
Nun gehts rauf auf den Burghügel. Oben thront die mächtige Feste Spilberk/Spielberg aus dem Hochmittelalter.
Aus der gotischen Burg und Sitz der mährischen Markgrafen wurde später im 17. Jh. eine mächtige Barockfestung. Mitte des 18.Jh. bildete Spielberg dann zusammen mit Brünn das bedeutendste Festungssystem Mährens. 
Dazu tragen auch die, unter einem französischen Festungsbaumeister (Rochepin), 1742 fertig gestellten Kasematten bei. 
Diese besichtigen wir dann auch ausgiebig. Später wurden sie als Gefängnis für Schwerverbrecher genutzt.
Wieder unten stärken wir uns noch mit Knoblauchsuppe und Bier (alkoholfrei) bevor wir Brünn verlassen. Ziel für heute ist die Wallfahrtskapelle von Zelena Hora (UNESCO Weltkulturerbe seit 1994).

Tagesguck: Radkralle

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