Nach den Gewittern der Nacht hat der Regen auch heute vormittag nicht aufgehört. Es regnet in Budweis ohne Unterlass. Wie gut, dass wir bereits gestern Abend die Stadt ausreichend erkundet haben. Ohne Frühstück entleeren wir noch die Toilette, zahlen unsere Parkgebühr und brechen auf. Vielleicht ist ja die eine Besichtigung der Budweiser Brauerei bei diesem Mistwetter eine lohnende Idee. Doch leider ist das Besucherzentrum wegen Corona noch geschlossen.
So beschließen wir ins ca 30 km entfernte Trebon zu fahren. Nach dem Abstellen des Wohnmobils erwartet uns dort ein denkmalschütztes Altstädtchen mit wunderbaren Renaissance und Barockhäusern mit Arkaden um den Marktplatz mit seiner Fontaine.
Das Dorf hat sich in Böhmen in früherer Zeit einen Namen mit Teichwirtschaft und Fischzucht gemacht. Doch zunächst einmal zieht es uns in das Schloss der Stadt. Auch hier schalteten und walteten die Rosenberger und Schwarzenberger, wie fast in ganz Südböhmen. Die Rosenberger rote fünfblättrige Rose ziert viele Portale und Wappen hier.
Nach einem Stadtbrand Mitte des 16. Jh. der auch die Burg nicht verschonte, wurde diese 1552 als Renaissanceschloss wiedergeboren. Im Innenhof kaufen wir unsere Tickets und nutzen die Wartezeit für einen Hefeknödel mit Blaubeeren als Frühstücksersatz.
Als dann um 13.10 Uhr unsere Führung startet, besichtigen wir ein Studierzimmer, ein Laboratorium, eine mächtige Bibliothek, prachtvoll ausgestattete Speisezimmer und Säle. Ich muss sagen, so viele ausgestattete und guterhaltene Renaissanceschlösser wie in Böhmen habe ich noch nirgendwo sonst gesehen. Klar, in Frankreich an der Loire gibt es auch eine Menge Schlösser, aber die sind meistens jünger oder zumindest stilistisch umgestaltet. Wir immer bisher, herrscht auch hier wieder striktes Fotoverbot. :-(
Als wir mit der Führung fertig sind stärken wir uns mit einer Knoblauchsuppe und einem vor Ort gebrauten Bier namens Bohemia Regent (in der alkoholfreien Renegat Version). Nun streifen wir nochmal durch die Gassen und gehen dann zurück zum Womo. Nächstes Ziel ist Jindrichuv Hradec, Neuhaus zu deutsch.
Hier parken wir nahe dem Schloss und machen eine Runde durch die Schlosshöfe und die Altstadt. Das Schloss müssen wir morgen von innen besichtigen, da es bereits geschlossen hat.
Bei unserem Bummel stolpern wir ungeplant über ein Konzert in einer Kirche mit Fresken. Cembalo und Cello geben gegen Spende ein gemischtes Programm von Bach (yeah) und Kalabis (machte auch 12 Ton Musik, oh Schreck!).
Danach lassen wir den Abend noch bei einer Tasse südafrikanischen Tees in einer Teestube ausklingen. Hakuna Matata !