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Eine mächtige Schloss-Burg, ein einzigartiges historisches Theater und ein karges Minoritenkloster


Nach einer ruhigen, sternenklaren Nacht direkt neben dem Schlosspark, brechen wir recht zeitig in die Altstadt Krumlaus auf. Wir durchqueren die Schlossanlage einmal bis fast hinunter zur Altstadt, um dort unsere Tickets zu kaufen.
Wir entscheiden uns für die Tour 1 im Schloss (die älteren Teile) und das barocke Schlosstheater. Beides kostet uns wegen Aufpreises deutscher Sprache annähernd 60 Euro für 2 Personen. Kein Problem, jedoch für tschechiche Verhältnisse schon erheblich.
Pünktlich um 10.20 Uhr gehen wir mit unserer Führung auf Tour. Die Innenräume sind beeindruckend möbliert und liebevoll dekoriert. Die Ausstattung wirkt wie aus einem Guß. Leider herrscht striktes Fotoverbot. An der alten Burg wurde seit dem 13. Jahrhundert sechs Jahrhunderte lang gefeilt, um-, an-, und neugebaut. Die drei großen Adelsgeschlechter Südböhmens Rosen-, Eggen-, und Schwarzenberg, sowie Reichtum durch Silberminen machten dies möglich.
Im Ergebnis war Krumlau die zweitgrößte Burganlage Böhmens mit fünf Schlosshöfen und mehr Zimmern, als das Jahr Tage hat. Besonders eindrucksvoll ist der große Maskensaal mit seinen farbenprächtigen und perfekt erhaltenen Originalausmalungen mit vielen lustigen und durchdachten Darstellungen.
Nach dieser Burgführung gehen wir hinunter in die Stadt und besichtigen das mittelalterliche Minoritenkloster. Auch hier darf man innen fast nichts fotografieren.
Die Kirche ist stark barockisiert, im Hof des Kreuzganges steht kurioserweise eine Einsiedlerkapelle.
Um Punkt 13 Uhr sind wir wieder hoch oben im 5. Schlosshof über der Mantelbrücke und bereit für etwas Einzigartiges: das einzige komplett original erhaltene größere Barocktheater der Welt. Auch hier herrscht striktes Fotoverbot.
Das Theater besitzt eine ausgeklügelte Anlage, um Bühnenbilder in Sekunden zu verändern bzw. auszutauschen. Dazu absenkbare Böden und ablassbare Decken.
Erhalten sind neben hunderten Originalkostümen auch Noten und Effektmaschinen. Wir bekommen Wind, Regen und Donner vorgeführt und es klingt unglaublich echt. In einem Film können wir das Theater unter Betriebsbedingungen sehen. Fotos kann ich nur außen durch Kellerfenster und von einem Plan anfertigen. Aber es ist sehr beeindruckend und man kann sich vorstellen, wie hier rauschende Barockfeste stattgefunden haben.
Jedes Jahr gibt es auch eine solche Veranstaltung mit allem drum und dran.

Anschließend streifen wir noch einmal kreuz und quer durch alle Gässchen, bevor wir unsere Zelte in Krumlau abbrechen. Nun fahren wir nach Budweis, wo wir auf einem schönen Parkplatz nahe am Fluss stehen und nur einen Katzensprung in die Altstadt haben.

Diese ist hübsch, aber recht übersichtlich. Wir können in kurzer Zeit schon einen Großteil sehen und wollen morgen nur noch kurz hinein. Gegen Abend erlösendes Gewitter nach großer Schwüle.

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