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Hämeenlinna, Haubitzen, Hollola Kirka, Herrenhäuser

Heute als Vormittagsprogramm haben wir in Hämeenlinna die Burg und das Militärmuseum besichtigt. In der Burg aus Feldsteinen geht es vor allem um die eigene Geschichte und die Restaurierung. Inventar und spannende Persönlichkeiten sind nicht vorhanden.

Das Militärmuseum in der Festung nebenan bietet auf mehreren Etagen ausführliche Information über Kriegs- und Nachrichtentechnik. Ich fand den optischen Telegraphen, den ich schon auf Aland gesehen hatte und ein russisches Pendant wieder. Bei optimalem Wetter konnte eine Nachricht in 25 Minuten von Moskau nach Warschau oder umgekehrt übermittelt werden. Interessant finde ich auch, dass der Molotov Cocktail eine finnische Erfindung ist. Molotovs Propaganda verkündete, die russischen Bomber würden über Helsinki nur Lebensmittel abwerfen, keine Bomben. Die Finnen entwickelten den Molotov Cocktail als "Drink" dazu und servierten ihn den Russen tausendfach im Gegenzug.

Am Außengelände des Museums sind die Flags, Haubitzen und Raketen Lkws zu bestaunen.




Auch der finnische Winterkrieg + der Folgekrieg ist hier ein wichtiges Thema. Die Finnen waren im zweiten Weltkrieg ziemlich angeschmiert. Erst gegen die angreifenden Russen, dann mit den Deutschen zusammen gegen die Russen, viel weiter vorgestoßen als gewollt. Dann wieder erpresst durch einen Vertrag mit den Russen gegen die Deutschen im eigenen Land. Wer das alles nochmal nachliest, und auch die Geschichte der anderen baltischen Staaten kennt, versteht die Angst der Russlandanrainer, jetzt nach der Krimannektierung unter Putin. Die diesjährigen Manöver der Nato an der Ostgrenze sind absolut notwendig. Russland muss Stärke demonstriert bekommen. Wer das als unnötiges Säbelrasseln bezeichnet, sollte nochmal genau in Geschichtsbüchern nachlesen.

Am Nachmittag fahren wir Richtung Lahti, biegen aber vorher nach Hollola zu einer der ältesten Feldsteinkirchen Finnlands aus dem 14.Jh. ab. Sie besitzt einige wirklich alte Holzschnitzfiguren, Wandmalerei und Kunstschmiedearbeiten.

Wir nehmen unseren Nachmittagskaffee im historischen Kafe Kunnantupa von 1902.

In der Nähe schauen wir noch kurz am historischen Gutshaus Pyhäniemi vorbei.


Nun geht die Fahrt weiter an den Fluss Kymijoki bei Anjala, der mit seinen Stromschnellen einige Zellstofffabriken angelockt hat. Dort finden wir aber auch Das historische Herrenhaus von Anjala, welches wir glücklicherweise noch besichtigen können, da es bis 21 Uhr öffnet.

Auf dem letzten Abschnitt unserer Fahrt heute begegnen wir noch einem hilfsbereiten Finnen, der einfach anhält, als wir am Straßenrand auf der Karte schauen. Er ist beim finnischen Militär, hat aber in Deutschland Abitur gemacht. Zeigen möchte er uns ein kleines Denkmal für 2 deutsche Piloten aus dem 2. Weltkrieg, die beim Absturz ihrer Ju hier umkamen.

Spät abends, aber noch bei Sonnenuntergang erreichen wir Verla, unser Ziel für heute.

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