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Nokia und Tampere

Nach einer ruhigen Übernachtung im verschlafenen Leineperin Ruukki, sehen wir uns vor der Abfahrt noch kurz um. Leineperi ist eine alte ehemalige Eisenhütte aus den Anfängen der Industrialisierung. Es sind ein paar Gebäude, ein Hochofen und eine Mühle zu sehen.

Wir fahren weiter und erreichen Nokia. Hier hatten wir uns ehrlich gesagt ein bisschen mehr versprochen. So aber fahren wir an den Nokian Reifenwerken vorbei zu einer kleinen Fabrikinsel im Fluss Nokia, wo die ursprüngliche Firma im 19.Jh. ihre Geburtsstätte hatte.



In den Nachrichten kursierte dazu passend vor einigen Tagen die Meldung, dass Microsoft, der aktuelle Besitzer Nokias, die Handyproduktion in Finnland einstellt und 1000 Mitarbeiter entlässt.
Wir machen uns auf den Weg nach Tampere, dass auch das finnische Manchester genannt wird. Es ist eine große Stadt mit allem drum und dran. Etwas außerhalb ein Wohnviertel mit Holzhäusern, ein kleines Freilichtmuseum das ein typisches Arbeiterviertel darstellt (war leider schon zu) und schließlich die Kernstadt um die alten Industriegebäude aus dem 19. Jahrhundert. Die günstige Lage mit Wasserfällen als Energiequelle bot sich schon früh als Standort an. So siedelten sich Papiermühlen, Webereien, Färbereien und andere an.

Einige Fabriken bekamen mit als erste der Welt elektrisches Licht und so ist noch heute der Werbespruch des Tourismus "all bright". Einige Fabrikanten gingen so weit, dass sie nicht nur Arbeitersiedlungen, Sportstätten etc., sondern auch eigene Kirchen und Polizei für ihre Belegschaft hatten.



Tampere hat nicht wirklich eine Altstadt im klassischen Sinne, aber die vielen toll erhaltenen bzw. renovierten Fabriksbauten und Fabrikantenvillen mit Parks rund um den Fluss schaffen wirklich eine einmalige Atmosphäre. In allen Gebäuden ist eine Nachfolgenutzung als Einkaufszentrum, Museum, Büro, Restaurant, Kino..... Die angrenzenden modernen Wohnbauten sind im Stil an die Backsteinarchitektur angepasst und werden scheinbar sehr begehrt angenommen.

Wir verlassen Tampere über eine landschaftlich schöne Strecke die eng zwischen Seen verläuft. Als wir nach einigen Kilometern südlich Kangasala ein Schild Rallymuseum sehen, folgen wir diesem und landen an einem kleinen Freizeithafen mit Picknick und Bademöglichkeit, sowie besagtem Museum. Die offene Sanitäranlage des Kais bietet uns die Möglichkeit eines vollen Service. Wir kochen, wollen hier schlafen und morgen dass Museum anschauen.

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