Nach einer ruhigen Nacht in Karlshamn starten wir den Tag mit einem Besuch des Tourist Info Centers. Mit Informationen ausgestattet begeben wir uns in die alte Hafen und Handelsstadt, die ihren Namen 1666 zu Ehren von Karl X Gustav erhielt. Von dieser Stadt aus verließen im 19. Jahrhundert viele Auswanderer Schweden in Richtung Amerika. Eine Statue am Hafen erinnert heute noch daran. Vorgelagert liegt eine kleine Insel mit einem Kastell, dass 1675 zum Schutz Karlshamns vor den Dänen errichtet wurde.
Wir gehen in die Stadt und bewundern vereinzelte Holzhäuser und den Stor Torget (großen Markt).
Schließlich gelangen wir dann zu Karlshamns Kulturquartier, dass aus mehreren hofförmig angeordneten Gebäuden besteht.
In ihnen beheimatet ist ein Stadtmuseum, dass die großen Themen Auswanderung, Leben im 18./19. Jahrhundert, Punschfabrikation, aber auch kleinere Abteilungen wie z.B. Steinzeit, Seefahrt und Industriegeschichte der Stadt beleuchtet.
Wir kommen ausnahmsweise auch vor der offiziellen Öffnungszeit 13 Uhr in das Museum, weil dort schon eine Gruppe unterwegs ist.
Tatsächlich hätten wir nicht erwartet, dort so viele schöne und gut aufbereitete Exponate und Räume, zu sehen.
Wirklich ein sehenswertes Museum für 50 Kronen Eintritt. Anschliessend verlassen wir Karlshamn in Richtung Sölvesborg.
Dieses kleine Städtchen auf unserem Weg, besticht durch eine interessante Kirche, die im Grunde in ihrem heutigen Zustand aus dem 15. Jahrhundert stammt.
Interessant darin sind Deckenmalereien und Malereien im Eingangsbereich. Bemerkenswert finde ich einen Runenstein aus dem 5. Jahrhundert, der in der Eingangshalle der Kirche seinen Platz gefunden hat (das nenne ich Toleranz).
Wir suchen noch die Norregatan auf, eine einzelne Gasse mit Pflaster und malerischen bunten Häuschen.
Das Schloss von Sölvesborg besteht eigentlich nur noch aus einer Turmruine und einem einzelnen Herrenhaus von 1809, ist aber schön am See gelegen.
Nächstes Ziel auf unserer Tour ist das große Kristianstad, eine regionale Einkaufsstadt und Verwaltungszentrum der Region. Auch Kristianstad besticht durch sein schachbrettartiges Straßenmuster, denn die Stadt entstand erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts.
Die Bewohner wurden aus einer anderen, mehrmals niedergebrannten Stadt, hierhin umgesiedelt. Im Laufe des 17. Jahrhunderts war die neue Stadt immer wieder Ziel von Konflikten zwischen Schweden und Dänen.
Trotz einer Bastion hatte die Stadt darunter schwer zu leiden.
Die ebenfalls aus dem frühen 17. Jahrhundert stammende Dreifaltigkeitskirche gilt als eine der schönsten Renaissancekirchen Nordeuropas und wirkt innen bemerkenswert klar und nüchtern.
Wir schlendern noch über die Boulevards, finden ein altes Tor und eine Bastion, ich nehme einen hervorragenden Meeresfrüchtesalat mit reichlich Shrimps zu mir.
Dann kehren wir am Theater im Park vorbei zurück zum Wohnmobil.
Von hier aus geht es nun knapp 130 km bis an die Südspitze Schwedens, nach Trelleborg. Ich buche uns online eine Fährpassage nach Travemünde. Um 6 Uhr in der Früh heißt es: Leinen los von Schweden.