Heute möchten wir einen Ausflug an die östlichste Spitze Gotlands unternehmen und uns unterwegs einige Sehenswürdigkeiten anschauen.
Wir fahren von Visby aus die Straße 143 bis nach Roma, wo sich das Romakloster befindet. Diese Zisterzienser Abtei ist mittlerweile eine Ruine, ihre Ursprünge aber lagen im zwölften Jahrhundert.
Jedoch verfiel sie und im 18. Jahrhundert nutzte ein Adliger sie als Steinbruch für sein nahe gelegenes Herrenhaus.
Dies führte zu Protesten bei den Arbeitern und Bauern, die sich weigerten ein Gotteshaus zu demontieren.
Auf dem weiteren Weg kommen wir zur Torsburgen, einem Naturreservat. Dieses Kalksteinplateau ist, mit 71 m über Seehöhe, der höchste Punkt Gotlands und dort finden sich 10.000 Jahre alte Siedlungsspuren.
Wir besichtigen dort ein eisenzeitliches Oppidum (Fornborg) von 2km Durchmesser. Es ist einerseits von einem großen Wall und andererseits durch die Steilklippe geschuetzt.
Es folgt eine ausgiebige zweistündige Wanderung. Nach einem Feuer 1992, bei dem große Teile der Vegetation auf dem Plateau verbrannten, bildet sich seitdem neuer Bewuchs aus und stellt ein Biotop für besonders seltene gotländische Flora dar.
Die vielen abgestorbenen und grau verwitterten Bäume und Stuempfe wirken eigentuemlich.
Nächstes Ziel auf unserer Tour ist der Ort Gammelgarn, an dem wir die Kirche aus dem 14. Jahrhundert mit dem nebenstehenden Werturm ansehen.
Im weiteren Verlauf der Strecke kommt uns eine alte Tankstelle der Marke Gulf unter, die uns ein Foto wert ist. Wir haben Hunger und es zieht uns nach Katthammarsvik.
Dies ist ein tolles Ende der Welt, auch mit guten Wohnmobilstellmöglichkeiten. Weiterhin gibt es dort eine Räucherei, die koestliche frische Fischgerichte offeriert.
Ich genieße einen warm geräucherten Lachs. Ein Teil unserer Gruppe fährt nun zurück nach Visby, da am Abend ein Konzertbesuch ansteht.
Wir rumpeln auf einer unbefestigten Straße weiter in Richtung Grogarnsberget. Dies ist das zweitgrößte Oppidum Gotlands, ebenfalls eisenzeitlich gegruendet und wikingerzeitlich ausgebaut.
Es liegt direkt am Kliff und die Aussicht ueber die Ostsee ist wirklich klasse. Diese Aussicht wurde auch genutzt, um herannahende feindliche Boote zu sichten und per Lichtsignal an die inländischen Forts zu melden.
Wir quetschen uns weiter über den immer enger werdenden unbefestigten Weg, aber die Landschaft ist einfach traumhaft.
Nach einer Weile kommen wir im Örtchen Herrvig an, dass ebenfalls ein schönes Ende der Welt ist. Hier drehen wir um und fahren über Nebenstrassen direkt zurück nach Visby.