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Abschied vom Norden und wieder: Stahlhütte


Wir haben uns gestern Nacht noch von Rättvik aus auf den Weg nach Süden gemacht. Gekommen sind wir bis Avesta - ein südlicher Außenposten der Region Dalarna.

Übernachtet haben wir auf dem ruhigen Parkplatz des "Verket". Dies ist eine ehemalige historische Stahlhütte -also im Gegensatz zu den vielen anderen Kleinsthütten, die wir besichtigt haben, der komplette Prozess vom Erz zum Stahl, nicht nur zum Roheisen.

Ihr fragt euch sicher, warum besichtigen wir so viele Industriedenkmäler, oder warum gibts davon so viele in Schweden? Nun, diese Werke und Kleinsthütten sind es, die seit jeher den wirtschaftlichen Aufschwung und damit den Wohlstand des heutigen Schwedens begründen.

Daher werden sie als wichtige Wurzeln des modernen Wohlfahrtsstaates gesehen und bewahrt.
Zurück zum Verket: hier werden auf knapp 6000 qm Fläche die verschiedenen Hochofenprozesse nachvollziehbar gemacht (Rösten des Roherzes, Beschicken des Hochofens, Abstich von Schlacke und Roheisen, Reduktion zu Stahl, Walzen).


Gleichzeitig werden die ungewöhnlichen Räume und Hallen für moderne Kunst und Kunstinstallationen genutzt.

Eine wirklich interessante Kombination. Auch für Steampunk Begeisterte würde ich diesen Ort empfehlen, man kann wirklich IN den Hochofen hineingehen und alles ist staubig, riecht nach Öl und Eisen. Mit einigen der modernen Kunstwerke können wir nichts anfangen, andere begeistern uns.

Am Besten gefallen uns: die beleuchtete Glaskunst, die schwebende Lichtleiterinstallation mit Ton, das bestrickte Haus und einige moderne Gemälde im Stil von Hieronymus Bosch und Archimboldo.



In Avesta sehen wir uns noch die alte Hüttenarbeitersiedlung mit ihren roten Holzhäusern an.



Dann stocken wir unsere Vorräte auf und fahren durch bis Nynäshamn, dem Fähranleger nach Gotland. Um 4.50 Uhr legt hier unsere Fähre ab, also Wecker gestellt und zeitig ins Bett.

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