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Eine Schmiede mit Geschichte, Äxte von Weltruf und eine einzigartige Passage


Unser Standplatz diese Nacht an der Badestelle in Strömbacka war wirklich  einer der schönsten in ganz Schweden. Nach dem Frühstück besuchen wir in der Nähe das Strömbacka Eisenwerk aus den 1730 er Jahren.
Die dichten Wälder in dieser Gegend lieferten die benötigte Holzkohle und auch dass Erz fand sich in der Nähe. Neben dem Werk, in dem Stabeisen geschmiedet wurde, entstand eine kleine Gemeinde aus Herrenhaus, Kapelle, Verwaltung, Kontor, Arbeiterquartieren, Schmiede, Mühle und Tanzboden etc.
Der gestern erwähnte Hochofen von Moviken war durch Gleise verbunden. Während des langen Betriebes wurde die Schmiedetechnik immer wieder moderneren Arten angepasst.
Zuerst handelte es sich um eine sogenannte Deutschschmiede, dann wurde nach Franche-Comté Methode geschmiedet, später dann nach Wallonischer und Lancashire-Art. Zum Produktionsende  der Schmiede in den 1950 er Jahren, soll Strömbacka eine der letzten Wallonschmieden Schwedens gewesen sein.
Im Brukscafe nebenan werden wir freundlich angesprochen, ob wir veilleicht besichtigen wollten. Daraufhin bekommen wir die Kapelle, das Eisenwerk und ein kleines Museum zur eigenen, freien Besichtigung aufgesperrt. (Dies ist ungefähr das Gegenteil von gestern, wir erinnern uns: 1 Führung am Tag für 15-20€, ansonsten kein Zugang.) Insgesamt hat der Komplex und auch das Museum bereits bessere Zeiten gesehen. Es scheint, dass hier ein sogenannter Kümmerer oder eine Interessengemeinschaft, oder einfach Geld fehlt. Möglicherweise gibt es auch einfach zu viele, ähnliche alte Werke und dieses hier ist wirklich relativ abgelegen. Man muss nämlich über kilometerlange, unbefestigte Pisten fahren, um Strömbacka zu erreichen.
Unser nächster Halt ist das Beispiel, dass auch heute noch traditionelle Schmiedekunst boomen kann.
Die handwerkliche Axt Schmiede von Gränsfors besitzt unter Kennern Weltruf.

Wenn man die freie und sehr aufschlussreiche Produktion besichtigt hat und das kleine, noch im Aufbau befindliche Museum besuchte, bleibt einem noch der Laden.

In diesem kann man Axt- oder Outdoor Fans aus aller Welt dabei zusehen, locker 100 bis 200 EUR für eine kleine traditionell gefertigte Axt "hinzublättern".


Wir essen im dazugehörigen Café zu Mittag. Auf dem weiteren Weg nach Sundsvall verschlechtert sich das Wetter zusehends.
Wir parken daher sehr zentral und machen eine kleine Runde durch das recht ansehnliche Zentrum. Das Highlight für uns ist das sogenannte Kulturhuset. Hier hat man alte Speicherhäuser, die vor dem Abriss standen, restauriert und die dazwischen liegende Straßenschlucht komplett überdacht, sodass eine einzigartige hohe Passage geschaffen wurde.

Wegen des immer stärkeren Regens müssen wir unsere Besichtigungsrunde etwas abkürzen. Und was macht man bei Regen in Schweden? Richtig, man geht zu IKEA essen!
Abends tuckeln wir noch die 45 km nach Härnösand und nutzen den schönen, freien Womo-Stellplatz direkt am Wasser und in Steinwurfweite des größten Automobilmuseums Schwedens, das wir morgen besuchen wollen.

Fundstücke des Tages:


Saab Huckepack Camper Toppola

Ein Haufen noch nicht dekorierter Museumsäxte in Gränsfors.


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