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Weltkulturerbe mit schwierigem Zugang und ein Badeplatz am alten Erzwerk


Nach einer Nacht im belebten Städtchen Hudiksvall beginnen wir den Morgen am Autoteile & Freizeitgeschäft Biltema. Es hat auch sonntags geöffnet und eine günstige Cafeteria, in der wir mit Kaffee und Kaneelbulle (und Toiletten) in den Tag starten. Frisch gestärkt wollen wir nun die nördliche Route des Weltkulturerbes "Hälsinge Höfe" beginnen. Dazu fahren wir in Richtung Delsbo. Der erste Halt ist nach kurzer Strecke im Weiler Ystegårn.
Dort gibt es ein altes Gehöft zu sehen, an dem sich (natürlich) auch ein Café mit Bistro befindet und ein Laden.
Das Wichtigste, um dass es aber hier geht, nämlich die Decken- und Wandmalereien, die den Welterbestatus erwirkt haben, kann man nur einmal täglich, um 15 Uhr für den hohen Eintrittspreis von 150 Kronen pro Person besichtigen.
Da wir keine Zeit haben, hier 4 Stunden zu warten, fahren wir etwas enttäuscht weiter. Nächster Halt ist bei Delsbo am hiesigen forngård.
Dies ist eine Art offenes, kleines Freilichtmuseum aus ein paar Häuschen, wie es vielerorts in Schweden unterhalten wird. Aber hier sind eben einige der Höfe mit den alten Wand- und Deckenmalereien, die oft aus dem 18. Jh oder früher stammen, ausgestaltet.
Auch hier kann man nur zu zwei festen Zeiten, sonntags um 12 und 15 Uhr mit einer Führung für 200 Kronen pro Person in die begehrten Räume, sodass wir unsere Fotos durch die Fenster von außen machen müssen. Wir fahren noch in den Nachbarort nach Bjuråker.
Auch dort sind auch ein paar Häuschen aufgestellt, aber die Scheiben sind alle abgehangen und die einzige Besichtigung am Tag ist schon gelaufen.
Nächster Stopp ist in Ljusdal, dort ist es das gleiche Spiel: kleines Freilichtmuseum, Besonderheit historische Decken oder Wandmalerei, nur 11- 15 Uhr, bereits alles geschlossen, Pech gehabt. Nur ein Foto durchs Fenster von außen ist machbar. So langsam sind wir etwas enttäuscht von diesem Weltkulturerbe. Es werden 40 besonders besuchenswerte Höfe angepriesen, was wir gesehen haben war auch nett gemacht, keine Frage, allerdings sind die Öffnungszeiten absolut besuchsfeindlich. Man kann in einigen Gehöften nur etwas zu sehen bekommen, wenn man sich dort ein Zimmer nimmt. Bei den meisten geht es ausschließlich mit Führungen die ein, maximal zweimal pro Tag stattfinden. Über Preise will ich eigentlich nicht jammern, aber für 4 Räume in einem Bauernhof 20€ sind schon heftig. An ein paar Gehöften, die man an einer Hand abzählen kann, gibt es normale "schwedische" Öffnungszeiten. D.h. in der Hauptsaison von 10 oder 11 bis 16 oder 17 Uhr. Auf diese hoffen wir auf der Südroute in ein paar Tagen.
Wir fahren die nächsten 40 Km über unbefestigte und keine Straßen in Richtung Nord-Osten und stehen plötzlich vor einem alten historischen Hochofen in Moviken, den wir uns von außen anschauen.
Nur 3 km weiter liegt das alte Strömbacka Bruk. Hier wurde seit der Mitte des 16. Jh Erz verarbeitet, das im nahen Middagsberget gewonnen und in Hedvigfors aufbereitet wurde. Im Ort lockt uns ein Schild zu einem Badeplatz. 
 bleiben hier, es ist ruhig, das Wasser im See klar und warm, dazu Toiletten, Picknicktische und Ruhe. Was kann man mehr wollen?

Fundstück des Tages:
Eine Tabaksdose (?) mit eingesprägtem immerwährenden Kalender und Symbolen zur Aussaat, Ernte etc. 
Von 1787


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