Nach einer ruhigen, aber regnerischen Nacht in Gräfsnäs, fahren wir als erstes ins benachbarte Stora Melby. Hier soll auf dem Retrovägen (Touristenroute) eine alte Tankstelle liegen.
Wir finden den Hof, der jedoch nur voller alter Straßenbaumaschinen steht. Weiter geht die Strecke nach Lidköping.
Dort angekommen durchqueren wir kurz die Stadt mit ihrem weitläufigen Platz und großzügigen gepflasterten Straßen. Dann suchen wir das Rörstrand Museum auf (Schwedisches Meißen).
Wir schauen uns das interessante, kostenlose aber kleine Museum über die Porzellanmanufaktur an und nehmen einen Snack zu Mittag. Anschließend verlassen wir Lidköping und fahren auf eine kleine Kirchen Runde in der Nähe des Kinnekulle. (Es bleiben aber noch Kirchen für einen weiteren Besuch). Das Rollermuseum ist leider zu und so sehen wir uns die kleine Kirche von Västerplana an, die ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert stammt.
Die Deckenmalereien vom Anfang des 18. Jahrhunderts sind herausragend schön, außerdem gibt es einige ältere Ausstatungsgegenstände (Madonna, Taufbecken).
Im nahegelegenen Husaby fällt die Kirche durch einen besonderen Kirchturm aus dem 11. Jahrhundert auf. Er besitzt neben dem Glockenturm seitlich angepflanzte kleine, runde Verteidigungstürmchen.
Innen ist die Ausstattung gotisch überprägt, aus dem 14. Jahrhundert. Wir finden altes Inventar wie z.B. ein Taufbecken, einen Predigtstuhl und Fresken aus dem 15. Jahrhundert. Außen auf dem Kirchhof stehen alte Sarkophage und Runensteine friedlich neben normalen Grabsteinen.
Nur einen kurzen Fotostopp legen wir am Schloss Mariendal ein, da es privat ist und nur von außen zu besichtigen.
Unser nächstes Ziel ist Skara, eine wichtige Stadt im mittelalterlichen Schweden, da sie ein Bischofssitz war und das älteste Bistum Schwedens darstellt. Gegründet von Missionaren aus Deutschland und England, trieben diese von hier die Christianisierung Schwedens voran.
Der mächtige Dom stammt ursprünglich etwa aus dem Jahr 1000, bietet aber heute ein gotisches Bild aus dem 13. Jahrhundert. Mit vielen Eindrücken verlassen wir Skara und fahren weiter in das kleine Dörfchen Varnhem mit seiner Klosterruine.
1050 gründeten Zisterziensermönche dieses kleine Kloster, doch 1234 brannte alles ab, nur um danach noch schöner wieder aufgebaut zu werden. Im 14. Jahrhundert erlebte das Kloster seine Blütezeit, doch die Reformation bedeutete das Ende. Heute können wir eine romantisch schöne Ruine besichtigen. Die Kirche allerdings steht wieder. Sie wurde im 17. Jahrhundert restauriert.
Auf dem weiteren Weg kommen wir am Gräberfeld von Ekornavallen vorbei. Dort finden sich Kistengräber, Grabhügel und Steinsetzungen von der Jungsteinzeit, über die Bronzezeit, bis hin zur Eisenzeit.
Unser Stellplatz für heute Abend ist die Klosterruine von Gudhem an der wir im Abendlicht ankommen und einige schöne Fotos festhalten. Zunächst war es ein Benediktinerinnenkloster, die aber später im 13. Jahrhundert zur Zisterzienserregel wechselten. Morgen bei Tageslicht sehen wir uns nochmal um.