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3000 Jahre Zadar und ein verlassenes Fort im Meer


In unserem kleinen Hotel gibt es ein erstaunlich gutes Buffet Frühstück, dass wir sehr zu schätzen wissen. Derart gestärkt, fahren wir in die Altstadt Zadars und parken den Wagen am Hafen.

Nun geht es in die Stadt mit den gleißend hellen Pflastersteinen auf dem Boden. Ich muss trotz eines Hutes andauernd blinzeln. Zadar ist eine sehr alte Stadt, dauerhaft besiedelt war die Halbinsel bereits 1000 Jahre vor Christi Geburt.

Wir beginnen unseren Rundgang, indem wir die Stadt durch die venezianische Befestigungsmauer betreten, die im 16.Jh. errichtet wurde. Dieses außergewöhnliche Bauwerk steht seit Juli 2017 auf der Welterbeliste der Unesco.

In den Straßen gehen wir an gut erhaltenen alten Häusern und Palazzi vorbei. Unser erstes Ziel ist die zweigeschossige Rundkirche St. Donatus.

Um die Kirche herum ist das ehemalige Forum heute noch durch Mauerreste und zahllose römische Steine und Sarkophage zu erahnen.

Wir zahlen unseren Eintritt, denn wir wollen dieses Gotteshaus mit seiner besonderen, unvergleichlichen Form von innen sehen. Innen kann man deutlich sehen, wie zur Zeit des Baus alle möglichen römischen Fragmente und Säulen mit verbaut wurden.


Weiter gehts zur Kathedrale von Zadar, St Anastasia. Ihr Ursprung liegt in einer frühchristlichen Basilika aus dem 4. und 5. Jahrhundert.

Der heute sichtbare Bau ist romanisch und stammt aus dem 12. Jh. An der Spitze der Landzunge erwartet uns die Meeresorgel (kann man schlecht fotografieren) an der wir bereits nachts waren und der Gruß an die Sonne, eine Solarinstallation, die aber gerade repariert wird.

Bei der Meeresorgel werden von den Wellen Töne mittels Kunststoffröhren erzeugt. Der Sonnengruß leuchtet nachts in Interaktion mit der Orgel.

Wir streifen weiter durch die Straßen und entdecken noch weitere Teile der venezianischen Befestigung: eine Bastion, ein Monumentaltor, Wappen und anderes.




In Zadars Altstadt ist Geschichte immer gegenwärtig, allenorts gibt es Grabungen und Einblicke auf freigelegte Funde.


Gegen 15.00 Uhr sind wir wieder am Auto und verlassen die Stadt mit dem Ziel Sibenik. Wir haben vor, die Zeit bis zum Abend mit dem Besuch des Forts Sankt Nicolas vor Sibenik zu verbringen.

Gegen etwa 17.15 Uhr treffen wir dort ein und marschieren nun einen offiziellen Pfad von einem Strand über einen langen Holzsteg auf eine Insel. Am Ende dieser Insel warnt uns eine Tafel, dass der Weg hier endet und man jetzt auf eigene Gefahr weiter geht. Nun sind es, statt eines Steges, nur noch ein paar wild liegende rutschige Steine, die vom Wasser der Flut fast überspült werden.

Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Das Bollwerk von 1540 sieht bereits von weitem sehr eindrucksvoll aus und als wir über eine bereitgestellte Leiter und durch ein winziges Kanonenloch nach innen gelangt sind, strahle ich die nächste Stunde nur noch.

Jetzt heißt es urban exploring. Auf Entdeckung gehen in einem alten, baufälligen Gebäude, wen reizt das nicht. Also Kamera und Taschenlampe raus und los.













Sibenik besaß 4 Festungen, 3 zu Land und diese auf der vorgelagerten Insel, um den Hafeneingang zu bewachen. Vor dem Bau musste eine Benediktiner Abtei abgerissen werden, die zuvor auf dem Eiland lag. Wir erkennen, dass man stark an einer Restaurierung arbeitet, um dieses Kleinod auch einer breiteren Besucherschicht zu erschließen.

Gegen 19.00 Uhr treffen wir, nach etwas Sucherei, an unserem schönen kleinen Appartment am Rand der Altstadt ein. Es ist wirklich nett, sauber, modern eingerichtet, mit Parkplatz und kostet insgesamt sage und schreibe 30 Euro pro Nacht. Wir gehen auf der Suche nach Essen noch hinunter in die Altstadt und haben so schon einen Überblick, was uns morgen erwartet.

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