Nach einem eher enttäuschenden Frühstück in unserem Resort Hotel checken wir dort aus und fahren wieder zum Parkplatz unter dem Amphitheater von Pula.
Heute morgen stehen die Römer auf dem Programm. Das Amphitheater aus dem 1. Jh.n.Chr. gehört zu den sechs größten erhaltenen Amphitheatern der Welt. Es misst 133 m x 105 m bei 32 Meter Höhe.
Noch im 15. Jahrhundert war es unversehrt, erst danach wurden die Steine für andere Dinge verwendet. Aber schon 1816 wurde begonnen, es zu restaurieren. Es fasste 23.000 Zuschauer und die Dimensionen sind heute noch beeindruckend.
Wir haben bereits viele Amphitheater besucht, jedoch hatte ich noch nie die Möglichkeit, in die Katakomben unter der Arena zu gehen. Früher befanden sich dort die Käfige und die Gefängniszellen, heute waren Amphoren und Ihre Handelsrouten ausgestellt, auch spannend.
Wir verlassen nun die Römerzeit und gehen auf den Hügel inmitten Pulas, auf dem das Kastell, das historische Museum und ein kleineres römisches Theater zu finden sind.
Außerdem hat man von hier oben einen weiten Blick über die Stadt und das Meer. (Man beachte den Frachter auf Dock) Gegen Mittag verlassen wir Pula in Richtung Norden und fahren auf gut ausgebauten Landstraßen bis ins naheliegende Labin.
Hier scheint im letzten Jahrhundert vieles auf Bergbau ausgerichtet gewesen zu sein, jedoch interessiert uns eher die kleine Altstadt auf dem Hügel.
Um mich jetzt hier nicht wieder zu wiederholen sage ich nur: kleine gewundene Gassen, schöne Eckchen und Häuser, seht euch die Fotos an.
Aus Labin stammt ein Mitstreiter Luthers namens Matthias Flacius Illyricus. Er hat hier in einem Palazzo gelebt. Nun liegen wieder einige Kilometer landschaftlich schöner Strecke vor uns, denn wir wollen uns die Bergdörfer Roc und Hum vornehmen.
Das winzige, schon als vorzeitliche befestigte Bergsiedlung existierende Roc, stammt aus dem 12.-15. Jahrhundert und hat eine Stadtmauer aus dem 14.Jh. mit Türmen aus dem 16. Jahrhundert. Es war ein wichtiges Zentrum für die Entwicklung der glagolitischen Schrift, einem Vorläufer des Kyrillischen.
Im 13. Jahrhundert ritzte man deren Alphabet in Votiv Kreuze in der Kirche. Die älteste Kapelle des Dorfes, mit tollen Fresken, wird zur Zeit renoviert, so dass wir nur eine Baustelle antreffen.
Über winzige Wege geht es nun ins nahe gelegene Städtchen Hum. Es handelt sich um die kleinste Stadt der Welt, mit eigenem Bürgermeister und Verwaltung, aber nur 17 Einwohnern.
Dieses Hum ist ein Kleinod und bleibt es auch hoffentlich weiterhin. Wir streifen durch die drei Gassen und machen viele Fotos.
Nun müssen wir nach Lovran an der adriatischen Küste fahren. Um die Strecke so bequem wie möglich zu halten, benutzen wir den 5 km langen Ucka Tunnel unter dem gleichnamigen Bergmassiv und Naturpark.
Danach fallen wir förmlich über eine abenteuerliche winzige und sehr steile Straße, hinab an die Küste nach Lovran. Dort checken wir im Hotel Bristol, nach Art eines klassischen Grand Hotels, ein.
Als wir das Zimmer beziehen, können wir es kaum glauben: hohe Decken, riesiges Zimmer, Bett mit Baldachin und einen Balkon zur Adria. Wir sind hingerissen, bestes Hotel ever bisher.