Nachdem wir in unserer netten Unterkunft ein kräftiges Frühstück hatten, gehen wir mit Trogir in die zweite Runde. Wir parken im Einkaufszentrum, dort gibt es zwei Stunden freies Parken, erst dann muss bezahlt werden. Das klingt jetzt vielleicht geizig, aber die Parkplatzpreise in Trogir sind im Vergleich zum restlichen Kroatien wirklich horrend.
Im UNESCO-Welterbe Altstädtchen angekommen, nehmen uns die Straßen und Gassen direkt noch einmal gefangen.
Wir fotografieren Portale, Höfe, Fassaden und Fenster. Eigentlich wollen wir nun die St. Laurentius Kathedrale besuchen, aber das Hochamt ist noch nicht so weit.
Wir setzen uns nebenan ins Cafe und machen uns bei einem großen Kaffee mit dem Führer schlau. Das Portal der Kathedrale stammt von einem Künstler namens Radovan, der 1240 dieses in Dalmatien bedeutendste Werk der Romanik schuf.
Große Figuren von Adam und Eva, biblische Szenen z.B. mit der Gottesmutter und den drei Königen sind dargestellt.
Es gibt aber auch mächtige Atlanten als Stützen, filigran gearbeitete Säulen und Darstellungen, deren Deutung bis heute noch nicht ganz klar ist, fesseln uns.
Im Inneren der Kirche finden sich feine Steinmetzarbeiten und ein beeindruckendes Chorgestühl.
Wir ersteigen den Glockenturm und können oben eine rundum Aussicht in alle vier Himmelsrichtungen genießen.
Unser nächstes Ziel ist die Felsenfestung Klis nördlich von Split.
Schon zur Römerzeit wurde sie zur Sicherung der Passstrasse genutzt. In späterer Zeit bildeten eingeschworene, von den Türken vertriebene Volksgruppen, die sogennanten Uskoken, die Besatzung und eine Art Aussenposten der Christenheit.
Lange wurden ihre Aktionen, solange im Sinne Venedigs, geduldet und sie setzten sich erfolgreich zur Wehr. Doch 1537 wurde Klis dann von den Ottomanen eingenommen.
Diese bauten eine Moschee und ein Minarett und bedrohten fortan Split. Venedig bemühte sich bald um erste diplomatische Einigungen mit den Türken, so dass die weiterhin allzeit, aus eigenen Racheinteressen, gegen die Türken kämpfenden Uskoken zum Problem wurden. Es kam sogar zum sogenannten Uskokenkrieg 1615, der mit Zwangsumsiedlung endete.
1648 wurde Klis wieder von den Venezianern zurückerobert, die Moschee wurde in eine runde Kirche verwandelt, das Minarett abgerissen.
Besonderheit für uns ist die Tatsache, dass diese Festung als Drehort für die berühmte Fantasy Serie Game of Thrones genutzt wurde.
Sie fungierte, mit etwas digitaler Nachhilfe, als Stadt Meereen der Khaleesi. Ich muss unbedingt einmal beginnen, die Serie anzusehen.
Abschluss unserer heutigen Tour bildet das kleine Kastell Vitturi am Meer aus dem 15.-16. Jh. im Nachbarort unserer Unterkunft.