Wir beginnen heute unseren Rundgang in Sibenik mit der Festung des heiligen Michael. Sie ist der Vorläufer der Stadt und stammt in etwa aus dem 12. Jahrhundert, denn die Kirche die sich innerhalb der Mauern befand, wurde im zwölften Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt.
Im Mittelalter waren hier permanent 40 Soldaten stationiert, eineinhalb Kilometer Mauer umgaben die Stadt und führten bis ans Meer. Im Schutz dieser imposanten Verteidigungsanlage, konnte das mittelalterliche Sibenik wachsen und gedeihen.
Erhalten ist außer den Außenmauern nicht viel, es gibt zwei Zisternen zu sehen und der Innenhof wird als Veranstaltungsbühne genutzt. Natürlich hat man viele tolle Ausblicke über die Stadt und die Küste. Das Verteidigungssystem Sibeniks besteht aus insgesamt 4 Forts. Gestern waren wir bereits auf der Seefestung St Nicolas, die St. Michaels Festung bildet den Hauptkomplex der landseitigen Befestigung und weiter oben in den Hängen liegen noch zwei weitere Forts. Wir nehmen uns also vor, später noch auf die sogenannte Barone Festung zu gehen.
Doch zunächst einmal lassen wir uns die wirklich kleinen, winkligen Stiegen und Treppen hinunter in die Stadt treiben, um als erstes den mittelalterlichen Garten des Laurentiusklosters aufzusuchen.
Der Garten wird von den Schülern eines Gymnasiums gepflegt. Wir sehen uns die Heilpflanzen an und trinken im angeschlossenen Kaffee einen Cappucino.
Eine der größeren Gassen Sibeniks führt uns nun an drei weiteren sehenswerten Kirchen bzw Kapellen und auch schönen Profanbauten vorbei, bis wir umdrehen und uns dann etwas abwärts an das Weltkulturerbe der Kathedrale St. Jakob und an die gegenüberliegende Stadtloggia begeben.
Diese stammt aus dem 16 Jahrhundert und beherbergt heute ein Restaurant, nachdem sie durch Zerstörung im Zweiten Weltkrieg komplett erneuert werden musste.
Unesco Welterbe Sibeniks ist, seit dem Jahr 2000, die Kathedrale.
Das dem Heiligen Jakob geweihte Gotteshaus wurde zwischen 1432 und 1555 erbaut. Seine Besonderheit ist die komplette Bauweise in Stein, dass heißt auch alle Decken sind aus Stein gebaut.
Neben schönen Portalen und Kapitellen an den Säulen findet man ein außergewöhnlich schönes Baptisterium.
An der Außenseite der Kirche ziert ein Fries mit 72 verschiedenen Köpfen die Wände, es sind Bürger Sibeniks aus der Bauzeit.
Auch Sibenik diente als Drehort für die Fantasyserie Game of Thrones. Es fungierte als Stadt Braavos. Die Kathedrale wurde zur "Eisernen Bank", des weiteren zu finden: "Haus von Schwarz und Weiß" und der "Tempel des Vielgesichtigen" (5.Staffel).
Als wir unser Auto am Apartement abholen, beschließen wir mit diesem hinauf zur Festung Barone zu fahren.
Diese Festung wurde zusammen mit einer anderen 1646, in der äußerst kurzen Bauzeit von nur etwa 2 Monaten, erbaut. Die Stadt hatte immer auf Festungsausbauten durch die Venezianer gehofft, als dies aber ausblieb und die Türken sich zum Krieg rüsteten, griffen die Bewohner selber zu den Schaufeln. Unter Leitung eines deutschen Adeligen, Veterans vieler Schlachten und Abgesandten Venedigs, Baron von Degenfeld, mussten die Türken 1647 ihre Belagerung aufgeben und abziehen. Ihm zu Ehren erhielt die Festung den Namen Barone.
Die Führung dort kann man ganz zeitgemäß mittels Tablet und virtuellem Führer unternehmen. Wir verlassen Sibenik in Richtung Trogir, fahren also von einem Welterbe zum nächsten.
In Trogir siedelten im dritten Jahrhundert vor Christus schon Griechen, die kleine Stadt wurde damals Ziegeninsel genannt.
Bei den Römern Tragurium, wurde daraus später Trogir. Im Mittelalter wurde Trogir, trotz Schutz durch die byzantinische Flotte, von den Sarazenen erobert und zerstört.
Unter ungarischer und ab 1420 venezianischer Herrschaft, erblühte Trogir zu einem neuen Zentrum der Kunst.
Seit 1997 ist es auf der UNESCO Welterbe Liste. Wir machen einen Rundgang kurz vor Sonnenuntergang, fotografieren die Kathedrale St Laurentius aus dem 12.Jh, einige Palazzi, Kirchen und besuchen die Festung Kamerlengo am Hafen.
Danach gehen wir lecker essen und fahren nach Kastela zu unsererem Apartment für die kommenden 2 Nächte.
