Wir verlassen den Campingplatz und Google Maps führt uns sicher um die abgesperrte Straßenrennstrecke des Motorradrennens von Jicin herum.
Kurz vor Jicin fällt uns ein riesiges altes Gebäude auf. Wir legen einen Stopp ein, es ist ein erster Hinweis auf den wohl prägendsten Menschen in der Geschichte Jicins: Wallenstein.
Die sogenannten Waldsteinsche Loggia, die durch eine kilometerlange Lindenallee als Sichtachse mit dem Stadtschloss verbunden ist.
Über die Funktion dieses monumentalen Baus mit Park lässt sich nur mutmaßen. Es wird vermutet, dass sie nicht nur für repäsentative Feierlichkeiten, sondern auch als privater Rückzugsort für Wallensteins Leidenschaft Astrologie diente.
Jedenfalls liegt die Loggia astronomisch ausgerichtet, so dass zur Wintersonnenwende die aufgehende Sonne frontal auf sie trifft.
Wahrend des Dreißigjährigen Kriegs, als andernorts halb Europa in Schutt und Asche lag, erlebte die Gegend um Jicin durch Wallenstein einen Aufschwung.
Ganze Blocks der mittelalterlichen Stadt wurden durch neue repräsentativere Bauten im italienischen Stil ersetzt.
Wir besichtigen in der Stadt den Marktplatz und die Höfe des angrenzenden Wallensteinschen Schlosses. Danach brechen wir auf nach Hradec Kralove.
Die Universitätsstadt mit über 100000 Einwohnern wirkt merkwürdig ruhig und leer.
Viele Geschäfte, Restaurants und Läden sind geschlossen. Der Platz um ein interessantes Gebäude von 1909 (heute Museum) ist für einen Filmdreh von parkenden Autos befreit und Security steht herum.
Wir steigen einmal hoch auf den Velke Namesti (Hauptplatz) mit seinen schönen Häuserzeilen und herausstechenden Einzelbauten, wie z.B. dem weißen Turm. Hier sind die Autos allerdings leider nicht verbannt, was sehr unpassend aussieht.
Ich suche später noch eine alte ruthenische Holzkirche auf, die im 16. Jh. hierher "verpflanzt" wurde (außen neues Holz, innen alt). Wir verlassen die Stadt mit einer Planänderung. Die kommende Woche soll zur Wochenmitte sehr heiß werden und wir möchten gerne jeden Tag auch etwas Discgolf spielen. Daher fahren wir heute noch nach Litomysl, das UNESCO Weltkulturerbe ist und montags leider geschlossen. Wir wollen uns das Schloss daher morgen noch anschauen und uns dann ganz langsam entlang von schönen Discgolf Parcours und sehenswerten Orten zurücktreiben lassen Richtung Deutschland.
Auf dem Weg nach Litomysl lernen wir zum ersten Mal einen der schönen Discgolf Parcours in Schlossparks kennen. Es ist ein etwas leichterer Kurs als gestern und wir haben trotz Wind viel Spaß. Übernachtet wird beim Schwmbad Litomysls.
Tagesguck: