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Burgen im Felsgebiet Böhmisches Paradies


Die Nacht am Schwimmbad von Jungbunzlau war eine der ruhigsten auf dieser Reise bisher. Wir frühstücken und fahren zu einem großen Supermarkt, stocken unsere Vorräte auf und tanken. Dabei kontrolliere ich auch zum ersten Mal wieder die Luft. Die Werte passen, im Großen und Ganzen scheinen wir nicht großartig Luft zu verlieren. Nur das Ersatzrad spinnt. Den Druck hatte es soweit gehalten, nur nach der Kontrolle zischt das Ventil und hört erst auf, wenn man es mit einem Schraubendreher etwas anzieht. Hier müssen wir daheim also unbedingt noch ein neues Ventil einsetzen lassen, um dauerhaft ein verlässliches Reserverad zu haben.
Wir fahren über kleine Sträßchen in das Unesco Biosphärenreservat Böhmisches Paradies hinein. Unser Ziel ist die knapp 20 km entfernte Burg Kost. Sie ist die wohl größte und besterhaltene gotische Burg Tschechiens und gehört damit zum Pflichtprogramm.
Trutzig thront sie auf einem Bergsporn innerhalb eines Flusstals. Um den mächtigen Bergfried scharen sich allerlei Anbauten und Vorhöfe.
Errichtet wurde sie im 14. Jh. von der Familie Vartemberk. Später gelangte sie in den Besitz Wallensteins.
Nach einem Feuer im 17. Jh. hatte sie beträchtlichen Schaden genommen und wurde zunächst als Getreidespeicher genutzt, was zur glücklichen Folge hatte, dass moderne Umbauten ausblieben.
Wir machen die Führung mit und können die schönen Innenräume mit ihrem Renaissancemobilar besichtigen.
Unser nächstes Ziel ist Hruba Skala (grober Felsen). Die Straßen zu diesem Schloss(-hotel) auf dem Felsen werden nochmals kleiner, aber wir haben zum Glück kaum Gegenverkehr.
Der Ort ist stark besucht und von über 400 beeindruckenden Sandstein Felsen umgeben.
Die bizarren Felsen werden auch des Öfteren für Dreharbeiten genutzt, so wurde z.B. für die Steampunk Serie Carnival Row in der Nähe gefilmt.
Wir besichtigen das Schloss, welches ursprünglich eine gotische Burg war, aber im 19. Jh. im Sinne der Romantik umgebaut wurde.
Man kann ein paar eingerichtete Räume sehen und auf den Turm steigen.
Im Restaurant auf der Schlossterasse genießen wir eine Latte bei herrlicher Aussicht. Nachher suchen wir noch einen Ausblicksfelsen auf, von dem man einen atemberaubenden Blick auf das Schloss zwischen den Felsen hat. Wir verlassen den schönen Ort in Richtung Turnov.
Hier weckt ein Hinweisschild zum Schloss Hruby Rohozec unser Interesse. Dieses sehen wir uns von außen an.
Das heute neugotische Schloss geht auf eine Burg aus dem 16. Jh. zurück und wechselte mehrmals die Besitzer.
Im Zuge des Dreißigjährigen Kriegs gelangte es erst an Wallenstein, der es einem treuen Oberst gab.
So kam es in die Hand der flämischen Familie Desfours, die es bis zum 2. Weltkrieg besaß.
Als wir das Städtchen Turnov vom Schloss aus sehen, reizt es uns mit seinen schönen Gebäuden zu einem näheren Besuch.
Wir sehen bei einem spätnachmittäglichen Rundgang neben einer alten Synagoge, viele tolle Gebäude, vor allem aus der Gründerzeit und dem Jugendstil.
Turnov ist und war durch seine Juwelierschule bekannt.

P.S. Es gab authentisches Ost Eis....

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