Ein Dorf mit Weiher, eine Kirchenruine, ein Barockschlösschen und Melnik mit dem Zusammenfluss von Moldau und Elbe
Wir wollen indes hier nur frühstücken und keine Brauereibesichtigung. In der kleinen Bäckerei erwartet uns ein einfaches aber solides Frühstück. Wir setzen unsere Fahrt fort nach Trebiz.
Leider muss man wirklich oft Google Maps benutzen, da es überaus häufig Sperrungen und Umleitungen gibt, die mehr oder minder überraschend auftreten und zudem schlecht ausgeschildert sind.
So brauchen wir etwas mehr Zeit und Geduld, bis wir endlich auf dem malerischen, wie aus der Zeit gefallenen, Dorfanger von Trebiz stehen.
In der Mitte ist ein Weiher, eine Wiese mit Kapelle und in einem Oval darum scharen sich die alten Höfe und Dorfhäuser aus der Mitte des 18. Jh.
An vielen sind Infotafeln in englischer Sprache. Als wir an einem Haus vorüber gehen, kommt eine Dame heraus, die Führungen macht.
Mit ihrer Hilfe können wir dann viele der Gebäude nicht nur von außen, sondern auch von innen besichtigen.
Sie liefert viele Erklärungen, die Monika so ungefähr verstehen kann, weil Polnisch und Tschechisch als benachbarte slavische Sprachen doch irgendwie verwand sind.
So sehen wir verschiedene Handwerkerhäuser, einen Gemischtwarenladen und den Gutshof des Dorfoberen (aus dem 16.Jh.). Unter der Sowjetherrschaft wurde alles fast unwiederbringlich heruntergewirtschaftet.
Zum Glück konnte, aufgrund der Restitution und der Großzügigkeit der Erben, von 1969 an ein Team von engagierten Freiwilligen die Gebäude retten und seit 1975 als Freilichtmuseum zugänglich machen. Wirklich ein sehr beschaulicher und schöner Ort.
Kein Wunder also, dass hier auch des Öfteren Dreharbeiten durchgeführt werden. Als Nächstes empfiehlt und die Dame noch unbedingt die 6 km, in die für uns falsche Richtung, auf uns zu nehmen und unbedingt die gotische Kirchenruine von Panenský Týnec, anzusehen. Wir nehmen diesen Tipp nur allzu gerne auf und das Ruinchen ist wirklich sehenswert.
Angegliedert an ein Clarissinnenkloster von 1280 wurde im 14. Jh. mit dem Bau einer gotischen Kirche begonnen (vermutlich von Parler), die aber zu Bauzeiten bereits einen Brand zum Opfer fiel.
Heute scheint sie ein beliebtes Ausflugsziel zu sein.
Die nächste Etappe führt uns zum Schloss Veltrusy. Umgeben von einen sehr weitläufigen, waldähnlichen Park mit freilaufenden Muffelwild, liegt das kleine Barockschlösschen von 1716 auf einer Flussinsel.
Wir machen ein paar Bilder in der schönen, aber kleinen Gartenanlage. Unser heutiges Tagesziel ist die kleine Stadt Melnik mit ihrer wirklich hübschen kleinen Altstadt mit Burg,
Marktplatz und Kirche auf dem Hügel. Unterhalb der Stadt kann man neben einem Kanal mit einer historischen Schleusenanlage, den Zusammenfluss von Moldau und Elbe beobachten.
Melnik ist Zentrum eines winzigen Weinanbaugebiets. Hier wird ein Tröpfchen mit Namen trockene Ludmila angebaut und auch allenthalben versucht unter die Leute zu bringen (Weinverkostung).