Die Nacht auf dem Campingplatz von Melnik war, dank Arbeiten an den umgebenden Bahngleisen, unbeschreiblich laut. Wir füllen die Tanks, entleeren die Abwassertanks und machen uns auf ins knapp 40 km entfernte Mlada Boleslav (Jungbunzlau).
Hier fahren wir zunächst das Methodius Vlach Flugmuseum an. Die sehr großzügige und neue Ausstellung in einem eigens gebauten Hangar am Kleinflughafen zeigt viele Originalrepliken von Fluggerätschaften aus der Pionierzeit des Fliegens.
Wir bestaunen die Ultraleichtflieger der Anfänge, Doppeldecker, sowie zivile und militärische Propellermaschinen.
Als Kinderattraktion gibt es Gyrotrainer, Flugsimulatoren und eine aufgeblasene Notrutsche.
Im Anschluss stärken wir uns im Cafe neben dem Flugfeld.
Nun gehts hinein in die Stadt zum Skoda Werksmuseum mitten zwischen den Produktionsstätten des Stammwerks.
Auch hier ist alles äußerst großzügig und repräsentativ.
Wir schlendern begeistert um die wunderschön restaurierten Ausstellungsfahrzeuge aus den verschiedenen Zeiten der Marke Skoda.
Diese geht übrigens auf die beiden Gründer Laurin und Klement zurück.
Ganz zu Anfang firmierten auch die Autos unter diesen Namen, später in einer Übergangsphase unter Larin und Klement Skoda und letztlich fielen die Namen weg.
Skoda gehört mit dem Gründungsjahr 1895 zu den ältesten Automobilmanufakturen des Kontinents.
Bestachen die Modelle der Vorkriegszeit und frühen Nachkriegszeit noch durch Finesse, Eleganz und technische Ausgereiftheit, so musste in Zeiten gescheiterter kommunistischer Planwirtschaft der technische Erfindungsgeist mehr und mehr dazu aufgewendet werden mit wenigen oder mangelhaften Ausgangsmaterialien und Fertigungsbedingungen brauchbare Fahrzeuge fertigen.
Werbung gab es kaum, da der Betrieb staatseigen war und kaum Alternativen existierten. In einem extra Bereich sind auch Prototypen und Entwürfe zu sehen.
Man kann auch in der virtuellen Realität Skoda besuchen. Was ich vermisse ist der elektrische Skoda Favorit, den ein Bekannter aus dem Aachener Elektroautoverein besitzt, dieser fehlt im Museum.
Wir suchen uns noch einen Parkplatz in der recht hübschen Altstadt und gehen auf einen kleinen Rundgang. Anschließend parken wir das Wohnmobil am Schwimmbad, um im angrenzenden Stephanska Park den Discgolfkurs zu bespielen.
Wenn uns keiner fort scheucht, werden wir hier auf dem schattigen, ebenen Parkplatz neben dem Bad den Tag ausklingen lassen.