Geht die Reise weiter? Sie geht! Mit den neuen Reifen trauen wir uns über die Grenze nach Tschechien und kurven knapp 85 km über sehr bergige, kurvige und holprige Landstraßen. Ein erster Test für die neuen Pneus.
Unser Ziel ist Litomerice mit seiner kleinen, hübschen Altstadt um den zentralen Platz. Hier besorgen wir uns tschechische Kronen und essen lecker Nudeln zu Mittag.
Das Hauptziel ist das benachbarte Theresienstadt mit seiner toll erhaltenen Sternbastion aus dem 18. Jh., die alleine schon eine Besichtigung wert wäre.
Auch ein kleines Automuseum mit Ostfahrzeugen hat sich dort einquartiert. Leider hat der Ort Terezin aber traurige Berühmtheit unter dem Hitler Regime erlangt, was zurecht einen schwarzen Schatten über die beeindruckende Festung wirft.
Terezin war zuerst ein kleines Konzentrationslager für die sogenannten politisch Verfolgten.
Später wurde es mit über 40000 Menschen eine Art Sammel- und Durchgangslager für Juden des besetzten Landes.
Nach der Wannseekonferenz wurden dorthin ältere und prominente Juden deportiert.
Die SS stellte in der Propaganda Theresienstadt als Altersghetto und jüdische Mustersiedlung dar. Tatsächlich war es aber ein Lager mit sehr hohem Durchsatz und die überwiegende Zahl der Menschen wurde in Ausschwitz, z.T. auch in anderen Vernichtungslagern getötet.
Wir nehmen ein Kombiticket für Ghettomuseum, Magdeburg Barracks und kleine Festung. Zusätzlich gibt es noch viele Plätze frei zu besichtigen.
Das Grauen ergreift einen unwillkürlich und ich bin immer wieder erschrocken und beschämt, dass rechte Gruppierungen immer noch Zulauf finden und deren Gedankengut auf fruchtbaren Boden trifft. Wir fahren weiter über Budyne nad Ohri (kleines Schloss am Wegesrand) nach Luzna, wo wir morgen ein US Car Museum anschauen möchten, an dem ein Sommertreffen stattfindet.