Wir starten heute morgen zu nachtschlafener Zeit, um mit der S-Bahn um 2:33 Uhr in Richtung Flughafen Köln-Bonn zu fahren. Dort treffen wir dann eine gute Stunde zu früh ein. Also noch früher, als die üblichen zwei Stunden vor Abflug. Der Check-In klappt gut, wir kaufen uns einen Kreta Führer und dann heisst es warten. Der Flug verläuft problemlos, wir sitzen wie gewohnt an den Notausgängen und versuchen zu schlafen. Unter uns fliegt die Adria und kahle Gebirge vorbei. Gegen 10 Uhr landen wir dann auf Kreta und übernehmen unseren Mietwagen, einen Panda. Der Fahrstil ist schon ein kleiner Schock für einen Deutschen, aber wir schaffen es schließlich mit schwitzigen Händen, bis ins nahegelegene Knossos und besuchen die weltberühmten minoischen Ausgrabungen.
Es herrscht großer Andrang trotz der 16 € Eintritt und andauernd wird man von Führern belagert, die einem ihre Dienste aufdrängen wollen.
Top Tipp: Das Kombiticket kostet statt der üblichen 15€ nur 1 € mehr und ermöglicht den gratis Besuch des Archäologisches Museums Heraklion, welches normal 10€ kostet.
Innen erwarten uns dann die Grundmauern einer riesigen minoischen Palastanlage, die rekonstruiert wurde und einige Schilder auf englisch. Zum Glück haben wir unseren neuen Lonely Planet Führer Kreta, der uns etwas mehr Aufschluss über die Bauten gibt und wir hören uns auch einige heruntergeladene Dokumente aus dem Internet an.
Das wirklich Herausragende hier ist für uns das hohe Alter dieser Hochkultur. Vor circa 4000 Jahren schufen die Minoer Gebäude, die uns an die 2000 Jahre später kommenden Römer erinnern, aber eben 2000 Jahre früher. Bei den Minoern der Altpalastzeit handelte es sich wohl um ein friedliches, kultiviertes und wohlhabendes Volk mit internationalen Handelsbeziehungen und großartiger Architektur und Kunst.
Dennoch sind von dieser sogenannten älteren Palastkultur nur Ruinen erhalten geblieben, so dass viele Deutungen reine Spekulation sind. Vor allen Dingen eine Art britischer Heinrich Schliemann, ein Forscher namens Evans, hat zur Wende des 20. Jahrhunderts hier sehr ambitioniert, mit großem persönlichen Einsatz geforscht, aber auch vieles hineininterpretiert. Diese Interpretationen werden heute Laien oft noch als Fakten verkauft, dennoch könnte auch alles ganz anders gewesen sein, z.B. eine Toten Kultstätte, statt eines Palastes. Wir schauen uns die rekonstruierten Grundmauern, Tempel und Fresken an und verlassen dann diese berühmte Ausgrabungsstätte.
Als Nächstes fahren wir zum Hotel an der erhaltenen mächtigen venezianischen Stadtmauer, was sich in den engen Einbahnstraßen Heraklions als recht langwierig erweist. Nach dem Bezug des Zimmers und einer kurzen Pause begeben wir uns zu Fuß in die nahegelegene Altstadt.
Danach freuen wir uns, im berühmten Archäologischen Museum die ganzen Originalfunde aus Knossos in Ruhe und von ganz nahem betrachten zu können.
Auch besondere Fundstücke der anderen Ausgrabungen auf Kreta finden wir dort und können uns im Vorgriff bereits informieren. Zu den für uns ausgefallensten Stücken gehört der Bienenanhänger von Malia, die Schlangengöttin, diverse Freskos, und der Diskos von Festos mit seinen 45 Zeichen der geheimnisvollen linear B Schrift, die nie entziffert wurden. Anschließend streifen wir in Richtung venezianisches Hafenbecken.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kommen wir am venezianischen Kastell Koules aus dem 16. Jh an und können das Abendlicht für schöne Fotos nutzen. Den Tag beschließen wir mit echt griechischem Essen: griechischem Salat, frischer Moussaka und Hühnchen Gyros.
Rechtzeitig zum Sonnenuntergang kommen wir am venezianischen Kastell Koules aus dem 16. Jh an und können das Abendlicht für schöne Fotos nutzen. Den Tag beschließen wir mit echt griechischem Essen: griechischem Salat, frischer Moussaka und Hühnchen Gyros.