Nach einem leckeren Frühstück in unserem Hotel in Iraklion packen wir unsere Koffer und fahren auf der Straße 97 Richtung Süden. Die Landschaft ist kahl, aber eindrucksvoll. Wir überqueren Bergketten und fahren durch Tunnel. Schließlich kommen wir nach etwa 40 km an der Ausgrabungsstätte von Gortys an.
Die hiesigen Funde sind überwiegend römisch, da Gortys mit den Römern kollaborierte und nach der Eroberung von ihnen zur Hauptstadt gemacht wurde.
Sie wuchs sehr schnell und wurde von ihren neuen Herrn perfekt ausgebaut. In den Hochzeiten sollen hier 100.000 Einwohner gelebt haben. Die Stadt hatte alles: Prätorium, Theater Arena, Tempel und Bäder. Wir beginnen den Besuch am offiziellen Ausgrabungsgelände. Dort befindet sich eine Titus-Basilika aus dem 6. nachchristlichen Jahrhundert und ein halbrundes Theater aus dem 2.Jh. nach Christi.
Die Besonderheit hier, sind die Gesetzestafeln von Gortys, ein in Stein gemeißelter Gesetzestext von 600 Zeilen mit dem Stadtrecht, der die Rückwand des Theaters ziert.
Anschließend streifen wir durch die Olivenhaine jenseits der Straße. Hier kann man nach Lust und Laune umherstreifen und trifft auf viele römische Ruinen, darunter z.B. das Prätorium und eine Arena.
Die Säulen und Sockel liegen einfach zwischen den Ziegenweiden und Olivenheinen verstreut am Boden. Manches ist eingezäunt das meiste aber nicht.
Das macht richtig Spaß weil man an jeder Ecke wieder etwas entdecken kann und sich wie Indiana Jones vorkommt. Infotafeln gibt es nur wenige bis keine aber wir haben ja unseren Führer.
Auf diese Art laufen wir eine ganze Weile herum und stärken uns anschließend mit einem Eiscafe mit köstlichem Grieshalva. Nun geht es nach Festos oder Phaistos.
Diese Anlage stammt ursprünglich aus der Altpalastzeit (2000v.Chr), wurde aber durch ein Erdbeben zerstört und in der mittleren Palastzeit wieder aufgebaut, nur um dann 1450v.Chr. wieder zerstört zu werden.
Die Anlage wurde dann unter den Dorern noch leicht überprägt. Uns fasziniert sie vor allem durch ihre Lage.
Sie ist auch Fundort des Diskos von Phaistos mit der unentschlüsselten linear a Schrift.
Die Anlage ist im minoischen Sinne klassisch aufgebaut mit Theatertreppe, Prozessionsweg, Megaron der Königin, Megaron des Königs, Zentralhof, Peristyl etc.
Auf einigen Steinen können wir die rituelle Doppelaxt Markierung entdecken. Die Anlage ist wirklich schön und es macht Spaß sie zu besichtigen.
Unser nächstes Ziel ist das orthodoxe kleine Kloster Moni Odigitrias aus dem 14.Jahrhundert, das sehr einsam in den Bergen südlich von Sivas liegt. In der Kapelle wollte ich nicht fotografieren aber es es sind ein paar Freskenreste und Ikonen zu sehen.
Weiterhin gibt es eine kleine Ausstellung über Handwerksberufe in der Region und eine restaurierte, authentische Mönchszelle.
Vom Turm aus hat man eine tolle Aussicht über die umliegende Gegend und die kleine Klosteranlage. Den Abschluss unserer Besichtigungstour heute bildet ein Grabhügel bei Kamilari aus der minoischen Zeit (1700v.Chr) den wir über eine Offroadpiste und später noch einen Spaziergang durch einen Olivenhain im Abendlicht erreichen.
Danach fahren wir zügig in unser Hotel nach Matala und können noch vor dem Abendessen einmal in den Swimmingpool springen.
Zum Abendessen begeben wir uns in das doch leider sehr touristische und überlaufene ehemalige Hippiedorf Matala.
Fundstücke des Tages:
Hunde im Verkehr in Iraklion