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Ein minoischer Palast, Siedlungen, romantische Bergnester und ein schicksalhaftes Kloster


Nach einer überraschend guten Frühstück im überhaupt überraschend guten Hotel Paradiso in Matala, fahren wir ein paar Kilometer zur Ausgrabungsstätte Agia Triada.
Hier sind wir tatsächlich die allerersten Besucher des Tages. Dieser Palast war etwas kleiner als die anderen und höchstwahrscheinlich so etwas wie eine Sommerresidenz. Sie liegt ganz bezaubernd am Hang und man hat den Golf von Messara im Blick.
Um 1400 vor Christus wurde hier durch eine Feuersbrunst alles zerstört, aber es wurde nie geplündert.
Deshalb konnten hier einige vom Feuer verschonte, außergewöhnlich schöne Stücke minoischer Kunst geborgen werden. Darunter verschiedenste Vasen und Fresken (der berühmte Prinzenbecher und Delfinmotive) die heute im Museum in Heraklion zu sehen sind.
Auch auf dem Gelände steht die byzantinische Agios Georgios Kapelle, die schöne Fresken beinhaltet. Wir fahren nun ein Stück in Richtung Rethymnon, biegen dann aber auf kleine Bergstraßen ins Amari Tal ab.
Unsere erste Station läuft uns eher zufällig über den Weg, als wir ein Schild zu einer minoischen Siedlungen in Apodoulou entdecken. Der Weg dorthin ist klein und sehr abenteuerlich, die Ausgrabung ist von der kleineren Sorte, aber dennoch ein kurzer lohnender Abstecher.
Wir fahren weiter und finden die sehr versteckt liegende Ruine einer Basilika bei Bizari.
Die Ruine liegt sehr malerisch in der Landschaft, es handelt sich um eine Basilika aus dem 7. Jahrhundert, die 824 von den Osmanen zerstört wurde. Nach einem schnellen Besichtigungshalt an einer Ausgrabung in Monastiraki, wo wir leider keine Fotos machen dürfen, geht es auf kleinen Sträßchen weiter zu einem Fotohalt an der winzigen Kapelle Agia Anna bei Amari, die nicht verschlossen ist und Freskenreste im Innern besitzt.
Auf den Namen Thronos hört das nächste Örtchen, dass wir anfahren. Auch dieses liegt malerisch an den Hängen des Amari Tals. Man fühlt sich herzlich willkommen.
Das Highlight hier ist eine Kapelle (Agia Panagia 11.Jh.) voller Fresken aus dem 14.Jh. die über einem älteren, größeren Bau aus römischer Zeit liegt.
Erkennbar an den Mosaikböden die teilweise außerhalb vor der Kapelle und unter einer Straße liegen.
Leider ist innen Fotografieren verboten. Zweite Besonderheit Thronos ist die historische Bergsiedlung Syvritos (12.Jh. VOR Chr.!) am angrenzenden Berghang des Kefala. Hier wird seit Jahren gegraben und geforscht. Kuriosum: entdeckt wurde diese Siedlung durch Münzen die eine entsprechende Ortsprägung aufwiesen und auf der Abschrift einer ursprünglich römischen Straßenkarte aus dem 12.Jh. (Tabula Peuteringiana). Wenn ich das richtig verstanden habe, entdeckte jemand einen bisher unbekannten Ortseintrag auf "Cretania" und man suchte dann die dazu passende Siedlung, die man bei Thronos entdeckte.

Den würdigen Abschluss unserer heutigen Tal Tour bildet das Kloster Arkadi, ursprünglich aus dem 13. Jh., später überprägt, mit seiner interessanten, festungsartigen Architektur und einer schicksalhaften Geschichte.

Hier wurde eine der geschichtlichen Schlüsselschlachten Kretas geschlagen, als die Osmanen 1866 mit großer Übermacht (16000 gegen ein paar hundert) die Klosterbewohner, die sich heroisch wehrten, abschlachteten.

Nachdenklich essen wir auf der Terasse über dem Tal einen griechischen Joghurt mit Thymianhonig und trinken einen Frappé.
Schlussendlich fahren wir in unser Hotel am Rande Rethymnons, dass sich als absoluter Glücksgriff erweist. Wegen der Nebensaison werden wir upgegradet auf eine Superior Suite mit Blick auf das Meer und die Festung.
Man hat hier sogar von der Dusche aus einen Meerblick. Abends lecker essen im Altstädtchen.

Tagesgucks:



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