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Eine venezianische Fortezza mit Altstadtgassengewirr, dann durch die Schlucht zum Küstenkloster


Nach einem frühen Frühstück in unserem Hotel begeben wir uns in die venezianische Fortezza von Rethymno.
Mit einem Plan bewaffnet können wir die ganzen Gebäude innerhalb der Festung Stück für Stück besichtigen. Im 16.Jh. bauten die Venezianer das Fort gegen die osmanische Bedrohung in unter 10 Jahren Bauzeit auf. Geplant war, dass alle Bewohner der Stadt dort hinein umsiedeln sollten.
Doch die wollten nicht so recht. Später als die Osmanen dann Kreta übernommen hatten, nutzten diese das Fort weiter und nahmen sogar Ausbauten vor.

Unter anderem errichteten sie eine vollständige Moschee innerhalb der Mauern.
Als Kreta schließlich wieder den Griechen gehörte, gab es mittlerweile auch Bürgerhäuser innerhalb der Mauern, die aber im 20. Jahrhundert mehr und mehr verlassen und abgerissen wurden.
Nach einer kurzen Stärkung mit einem Frappé begeben wir uns in das enge Gassengewirr, welches über die Jahrhunderte wild gewachsen ist.

Einige Spuren der verschiedenen Besatzer sind auch heute noch zu finden, so entdecken wir ehemalige Moscheen, ein Minarett, ein Hamam und arabische Inschriften. Aber auch venezianische Portale, Fontänen und schließlich die berühmte venezianische Hafenmole sind noch vorhanden.
Kurz nach Mittag fahren wir auf einen Landausflug nach Süden. Wir wollen uns die Kourtaliotis Schlucht ansehen.
Dieser beeindruckende Taleinschnitt kann mit dem Auto durchfahren werden, was uns sehr entgegenkommt, denn es wird gegen Mittag leicht regnerisch.
Wir fahren weiter nach Süden bis nach Preveli mit seinem Kloster hoch auf den Felsen über dem lybischen Meer und seiner wechselhaften Geschichte bis ins 20. Jahrhundert.


Wie die meisten kretischen Klöster war es ein Zentrum des Widerstands gegen die osmanische Besatzungsmacht und wurde beim Angriff 1866 in Brand gesteckt. In der Kirche aber befinden sich Teile eines Freskos aus dem 13. Jahrhundert. Das Kloster ist noch aktiv, deshalb muss man entsprechend gekleidet sein. Während des zweiten Weltkriegs waren hier zunächst australische Alliierte. Als die Deutschen dann einfielen, halfen die Mönche den australischen Soldaten im Dunkel der Nacht über verborgene Wege zu entfliehen. Vom Strand aus konnten die Australier dann mit britischen U-Booten flüchten. 1991 waren diese Soldaten noch einmal in Moni Preveli und haben dort einen Gedenkstein gesetzt.

Wir verlassen den denkwürdigen Ort wieder und schauen uns noch die Ruine des Zweigklosters an, dass seit ein paar Jahren auch zum Teil wieder besichtigt werden kann.
Ebenfalls am Weg befindet sich noch eine Brücke, die die Mönche von Preveli mit ihren Händen errichtet haben sollen. Nun begeben wir uns auf eine längere, aber abwechslungsreiche Gebirgsfahrt nach Argyroupoli.
Dieser Ort soll durch seine schmucke Altstadt, unterteilt in Ober- und Unterdorf, sowie seine römischen Ausgrabungen und Funde hervorstechen.
Als wir uns dort umsehen, sind wir wenig begeistert, leider ist nur der erste Eindruck ok, bei einem Rundgang offenbaren sich eine Menge verwahrloster Ecken.
Wir schauen uns aber ein paar der römischen Funde an und fahren dann über das Örtchen Episkopi zurück nach Rethymnon.
Zum Abendessen gehen wir wieder in die Altstadt und besuchen, wie schon gestern, das kleine Restaurant Rakodikio.

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