Nach einer wirklich sehr erholsamen und ruhigen Nacht (dank Sechsfachverglasung), können wir uns zum Frühstück an einem Top Buffet laben. Dabei genießen wir einen Ausblick auf das Meer und die Dächer Kavalas. Nach dem Check out fahren wir kurz mit dem Panda hinunter an die Promenade, wo wir glücklicherweise im Rummel der Unabhängigkeitstagsfeierlichkeiten einen Parkplatz bekommen. Kavala nennt sich die Blaue Stadt und wurde durch Tabakverarbeitung wohlhabend. Zwischen vielen griechischichen Familien, Jugendlichen in Schuluniformen und Soldaten gehen wir über die Promenade in Richtung Altstadt Halbinsel. Musik tönt aus Lautsprechern, die teilnehmenden Gruppen üben nochmals, es liegt Vorfreude und Aufregung in der Luft. Eigentlich sollte die Parade bereits um 11.30 Uhr beginnen, aber es tut sich nich nicht viel. Also gehen wir ums Hafenbecken und in die Altstadt hinauf. Hier wird es schnell steiler und enger, die Häuser haben oftmals traditionelle Holzerker und oben thront über allem die byzantinische Festung. Wir steigen bis zur Halil Bey Moschee aus dem 16. Jh. hinauf und wenden uns dann in Richtung des historischen Mohammad Ali Hauses. Das traditionelle Gebäude von 1780 aus Stein und Holz ist zu besichtigen und gibt Einblicke in osmanische Architektur und Lebensweise des 18. Jahrhunderts. Es war zur damaligen Zeit mit 330qm wahrscheinlich das größte Wohngebäude Kavalas. Die Räumlichkeiten umfassen unter anderem den Harem, die Herrenräume und ein Hamam. Alle Räume besaßen Feuerstellen und verglaste Fenster. Der Besitzer Mohammed Ali Pascha von Ägypten war eine illustre Persönlichkeit zwischen Orient und Okzident. Er brachte die ägyptische Armee mit moderner Ausstattung und Ausbildung auf Vordermann, schlug Schlachten gegen Napoleon und verfolgte eine tolerante Politik gegenüber Minderheiten und Andersgläubigen und verbesserte Lebensstandard und Bildung des ägyptischen Volkes. Wer mehr über ihn wissen will googelt Mohammed Ali Pascha von Ägypten.
Wir gehen durch die Innenstadt wieder zurück zum Wagen und fahren nach Philippi. Hier gibt es Ausgrabungen, die vor allem wegen des Apostels Paulus zum Unesco Weltkulturerbe gehören. Er soll hier die erste Taufe außerhalb des heiligen Landes an einer Händlerin namens Lydia vorgenommen haben. Die Ausgrabungsstätten sind leider geschlossen wegen des Feiertages und morgen auch regulär dienstags. Wir machen nur ein Foto über den Zaun. Das Baptisterium des Paulus jedoch können wir besichtigen. Später fahren wir die etwa 150 km nach Thessaloniki zurück. Dort geht dann die wilde Parkplatzjagd los. Letztlich nehmen wir in ein kleines Parkhaus, das auch vom Hotel empfohlen wird. Zu Abend essen wir in der Nähe unseres Hotels Olympia in einem winzigen, sehr alternativen Street Food Imbiss (Verges Lagies), aber sowas von lecker. Alles wird frisch gemacht und gegrillt und ist von toller Qualität.