Nach dem Frühstück lassen wir die Quellen und das Bergpanorama von Pozar hinter uns und fahren durch Mandelbaumplantagen und Spargelfelder wieder nach Süden. Nahe des Örtchens Naoussa treffen wir auf ein kleines Amphitheater, mehrere mazedonische Hügelgräber, sowie das Nympäum von Mieza. Bei den Hügelgräbern haben wir Glück und treffen auf einen freundlichen Herrn, der uns die beiden Grabkammern aufschließt. Ich denke er war nur zufällig, wegen einer angemeldeten Reisegruppe vor Ort. Man geht eine Rampe hinab, bekommt ein Tor aufgeschoben und steht vor einem 2400 Jahre alten Portal mit Resten originaler Bemalung. Andächtig besichtigen wir noch das Nympäum von Mieza. Eigentlich nur ein Ort am Weiher in dessen Felsen eine kleine Höhle und Pfostenlöcher von Balken eines Gebäudes zu erkennen sind. Bemerkenswert ist, dass hier der jugendliche Alexander der Große mit einigen Freunden 3 Jahre von Aristoteles unterrichtet worden sein soll. Wir fahren weiter, lassen Veria zunächst links liegen und sofort nach Vergina. Hier erwartet uns zunächst ein bombastisches Megamuseum in dem alle Fundstücke aus der Gegend von Aigai, sowie ein Teil der Fassade des Palasts von Philipp II. (Vater Alexanders des Großen) ausgestellt sind. Alles ist schön arrangiert und räumlich extrem großzügig. Man setzt scheinbar auf weitere Funde in den kommenden Jahren. Anschließend fahren wir ins Dorf, an die im Hang gelegene Ausgrabungsstätte des Palasts von Philipp II. Hier herrscht gerade Hochbetrieb, Säulen werden aufgerichtet, fehlende Stücke und Quader nachgegossen. Die bereits stehenden Teile sind beeindruckend und es ist spannend, wie sich hier alles in den kommenden Jahren entwickeln wird. Am Hang kleben auch noch spärliche Überreste eines kleinen Amphitheaters. Nun müssen wir noch zu Station 3 im Dorf Veria (dem antiken Aigai), den Königsgräbern von Philipp II., dem benachbarten Prinzengrab und einem kleineren, alle aus der Zeit um ca 350 v.Chr.
Philipp II. König Mazedoniens hatte zur Hochzeit seiner Tochter Kleopatra geladen. Um zu zeigen, wie beliebt er beim Volke war, wollte er ein Stück Weg ohne Leibwache zurücklegen. Da wurde er gemeuchelt - blutige Hochzeit !
Gefunden wurden eine Vielzahl an goldenen und silbernen Gegenständen, Schmuck, Keramik, Waffen, Ritualgegenstände, Teile einer Rüstung etc. Man konnte die Funde Philipp II. zuschreiben, weil man Knochenreste in einer Larnax verziert mit dem Sonnenstern, dem Zeichen des makedonischen Königshauses fand. Bestätigung brachte außerdem der Fund einer goldenen Beinschiene, Philipp II. war stark gehbehindert. Alles ist selbstverständlich seit 1996 Unesco Weltkulturerbe und man hat des Gefühl, etwas wirklich sehr Bedeutendes zu sehen. Im Ort stärken wir uns noch in einer Taverne mit griechischen Essen, bevor wir zurück nach Veria in unser Hotel Makedonia fahren. Wir werden upgegraded und nächtigen nun in der Executive Suite.