Wir beginnen den Tag mit der Fahrt zur ca 20 km entfernten UNESCO-Weltkulturerbe Kirchenburg Biertan aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Hier ist man bereits etwas stärker auf Tourismus eingestellt. Das Parken kostet Geld, der Eintritt jedoch ist wie immer sehr günstig. Wir steigen durch eine überdachte Treppe hinauf in den Burgbering. In der Kirche können wir schöne Ausstattungsdetails, wie das Chorgestühl, Steinmetzarbeiten und ein aufwendiges altes Türschloss bewundern.Dieses wurde sogar auf der Weltausstellung in Paris 1900 gezeigt. Wir führen ein längeres Gespräch mit der deutschsprachigen Aufpasserin über die Unterschiede der sozialistischen Zeit gegenüber heute. Leider kann man zur Zeit in Biertan keinen einzigen Turm besteigen, was möglicherweise an Bauarbeiten liegt. Das Freistellungsmerkmal dieser Kirchenburg gegenüber anderen liegt neben einiger erhaltener Ausstattung in dem dreifachen Mauerring. Dieser lässt sich toll von außen sehen, wenn man ein wenig durch den Ort bummelt. Anschließend fahren wir zurück in Richtung Schäßburg und halten im winzigen Ort Scharosch an der Kokel. Die örtliche kleine Kirchenburg aus dem 14. Jahrhundert schließt uns eine Anwohnerin mit dem Schlüssel auf, der wir dies anschließend mit etwas Trinkgeld entlohnen. Nun geht es weiter nach Cris/ Kreisch, wo ein Schloss der ungarischen Familie Bethlen restauriert wird. Das Schloss zeigt sich mit mittelalterlicher Ringmauer und Loggia im Stil des 15. Jahrhunderts. Der rumänische Staat hatte zuvor mehrmals versucht das Schloss zu restaurieren, jedoch erfolglos aufgegeben. Nun sind die Arbeiten dank einer ungarischen Stiftung in vollem Gange. Der Baustellenleiter lässt uns gegen 10 Lei pro Person ein und erklärt uns, dass wir frei besichtigen können. Man kann sich zwischen den laufenden Bauarbeiten schon ein Bild davon machen, welches Kleinod das Schloss war und auch in wenigen Jahren wieder sein wird. Nun machen wir noch einen Stopp am Hotel und nehmen uns am Spätnachmittag das beeindruckend schöne mittelalterliche Schäßburg vor. Wir umrunden die Altstadt aus dem 12. Jahrhundert einmal komplett an ihrer Mauer mit ihrer Vielzahl an Türmen. Auch Graf Dracula darf hier nicht fehlen, dessen Geburtshaus hier stehen soll. Wir freuen uns, dass im April alles noch ein wenig verschlafen und geruhsam zugeht und so wenig überlaufen ist.
Fundstücke des Tages: