Privatführung in den Ausgrabungen von Pydna, Vogelbeobachtung im Aksiou Delta, die Akropolis von Thessaloniki und Schwimmen im Meer in der Abendsonne
Nach einer ruhigen Nacht unter dem Olymp und neben dem Meer, gibt es ein 4 Sterne Frühstück. Danach sind wir froh die Retorten- Betten-Strand-Siedlung von Olimpiaki Akti zu verlassen. Hier ist wirklich alles nur auf Touristen und Strandurlaub ausgelegt, keine normalen Bewohner.
Wir folgen der Küste auf kleinen Straßen nordwärts und kommen bald an der Meersalz Saline von Pydna vorbei. Leider kann man nicht nahe heran.Wenige Hundert Meter weiter wartet eine sehr kleine, aber nicht zu übergehende Ausgrabung auf uns: Ancient Pydna. Wir halten am Straßenrand neben einem offenen Tor im Zaun an, gehen einige Schritte auf eine Infotafel zu und wie aus dem Nichts taucht ein netter Mann mit Sonnenhut auf, der uns bester Laune eine kostenfreie Privatführung über das Gelände gibt. Er will sich auch später nicht zu einem Trinkgeld überreden lassen. Wir sollen die Ausgrabungen von Pydna empfehlen und Werbung machen, dass sei sein Lohn. Insgesamt erklärt er uns in etwa 15 Minuten in gut verständlichem Kauderwelsch aus Deutsch und Englisch die gesamten Ausgrabungen aus mindestens 3 Epochen. Letztendlich merkt er, dass wir besonders interessiert sind und auch bei den Bezügen zu den Ausgrabungen in der Umgebung (Veria, Pella) folgen können. Daher lässt er uns anschließend noch in einem Bildband der Funde an einem schattigen Plätzchen in Ruhe schmökern.
Archäologische Funde deuten darauf hin, dass bereits in der Bronzezeit (etwa 3000-1000 v. Chr.) Siedlungen in der Umgebung existierten.
Pydna erlebte seine Blütezeit in der klassischen Zeit (5. bis 4. Jahrhundert v. Chr.). Zu dieser Zeit war es die wichtigste Hafenstadt des makedonischen Königreichs. (Bezug zum nahe gelegenen Aigai, dem Sitz von Philipp II, dem Vater Alexanders).
Während des Peloponnesischen Kriegs (432 v. Chr.) zwischen Athen und Sparta, belagerten die Athener Pydna in der Hoffnung, den makedonischen Handel zu unterbinden und ihren Einfluss zu schwächen. Die Belagerung blieb jedoch letztendlich erfolglos und bewies die starke Verteidigung der Stadt.
Die Schlacht von Pydna (168 v. Chr.) markierte einen Wendepunkt in der Geschichte. Die Römische Republik unter der Führung von Lucius Aemilius Paullus Macedonicus traf auf die geschwächten makedonischen Truppen unter König Perseus. Die Römer gingen als Sieger hervor, beendeten damit die makedonische Unabhängigkeit und leiteten eine neue Ära der römischen Dominanz in der Region ein. Nach dem Ende des Römischen Reiches im 5. Jahrhundert n. Chr. gehörte Pydna zum Byzantinischen Reich. In dieser Zeit war es ein wichtiger Bischofssitz und eine Festung. Der Führer nennt die letzte mittelalterliche Festung immer wieder fränkisch und von den Kreuzfahrern, darüber kann ich im Internet aber keine Informationen finden. Wir folgen der Küste nordwärts und treffen bei Nea Agatoupoli im Axios Nationalpark am Flussdelta auf einen tollen Birdwatching Turm. Mit den Spektiven sehen wir unter anderem Flamingos. Wir verlassen das Naturschutzgebiet und fahren nun noch einmal von außen kurz nach Thessaloniki hinein. Die Akropolis mit ihrer byzantinischen und später osmanischen Festung (dann Gefängnis, nun Museum), sowie den 10 Minuten entfernt liegenden Kettenturm, ebenfalls Teil der Stadtbefestigung, hatten wir uns noch aufgespart. Die Sonne lacht und die Ausblicke über Thessaloniki machen gute Laune.