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Wawel Gemächer, jüdischer Friedhof und Streifzug durch Kazimierz


Der Tag heute war wiederum sehr kalt, aber trocken und zeitweise aufgeklart. Beim Frühstück trafen wir die spontane Entscheidung, das Wawelschloss doch einmal genauer von innen unter die Lupe zu nehmen.



Gesagt, getan, auf zum Ticketschalter, an dem das Tageskontingent an Eintrittskarten vergeben wird. Wir ergattern die Schatz und Rüstkammer, sowie die Palastgemächer. Weiteres würde den Rahmen sprengen und wird für ein anderes Mal aufgehoben. Die Ausstellung bieten beide kostbarste Stücke, wie z.B. exquisiten Schmuck aus früheren Zeiten oder prachtvolle Steinschlossarkebusen, doch leider sind Fotos nicht erlaubt. In die Palastgemächer komme ich zunächst gar nicht hinein, da man wie am Flughafen durch einen Scanner muss. Erst als ich am anderen Ende des Hofs meinen Leatherman abgegeben habe und dann noch den Gürtel ausziehe, gibt es wortwörtlich grünes Licht. Aber die Mühsal lohnt, die Säle sind prachtvoll, gut unterhalten und geben einen einzigartigen Einblick in die Zeit. Fotos gibt es wie gesagt keine, aber exemplarisch seien die Kassettendecke mit den integrierten herabschauenden Köpfen, die Ritterfriese von einem gewissen Dürer und ein riesen Ölgemälde einer Seeschlacht von 1571 genannt.

Einmal mehr beeindruckt verlassen wir den Wawelhügel und bewegen uns nun zum großen jüdischen Friedhof, neuer Friedhof genannt, an den Rand Kazimierz. Die Fläche ist sehr groß und die Anzahl der Grabsteine und Fragmente schier unüberschaubar.


Wir müssen uns wegen Terminen aufteilen und ich verbleibe noch über eine Stunde den Gedenkort durchstreifend, immer wieder Namen und Daten entziffernd. Man sollte sich mehr auf Friedhöfen aufhalten, das kann einen das Leben besser zu schätzen wissen lassen.

Als ich danach noch durch Kazimierz streife sehe ich noch dies und das und komme am Haus von Mordechai Gebirtig vorbei, einem überregional bekannten jüdischen Musiker und Komponisten. Ich kenne ein Lied von ihm, sie werden noch heute interpretiert.


Am Plac nowe stärke ich mich mit dem obligatorischen Ost-Polen-Pizza-Derivat Zapiekanki.

Den kleinen Laden und den alten Biertransporter mit Berliner Kennzeichen entdecke ich auf dem Heimweg.


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