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Checkpoint, Biedermeier, Todesstreifen und mehr


Wir beginnen den Tag heute am Gendarmenmarkt und bestaunen den deutschen Dom und sein Pendant, den französischen Dom mit dem Konzerthaus Berlins in der Mitte. Auf dem Gendarmenmarkt wird leider eine Silvesterveranstaltung mit ihrem Pavillons abgebaut, so dass wir kein freies Blickfeld haben.

Vor dem Französischen Dom fällt uns ein scheinbar historisches Männer und Frauen Pissoir auf, so etwas kennen wir nur aus Paris. Durch die prachtvollen Friedrichsstadt Arcaden bewegen wir uns dann in Richtung Checkpoint Charlie. Auf vielen Tafeln auf dem Weg dorthin wird der Bau der Mauer, sowie die Konfrontationen der Siegermächte, aber auch die persönlichen Dramen der kleinen Leute durch den Mauerbau noch einmal dargestellt.

Das Wachhäuschen am Checkpoint selber, mit seinen kostümierten amerikanischen Soldaten, die Fotos gegen Geld machen, ist heute sehr überlaufen, zudem beginnt noch Schnee vom Himmel zu fallen.


Also passende Stimmung für den Cold War. Wir lassen die verschiedenen etwas reißerisch und kommerziell wirkenden Berliner Mauer und Checkpoint Charlie Museen links liegen und stärken uns in einem Kamps Cafe mit Kaffee und Teilchen. Über die Mauer kann man sich anderswo besser und gratis informieren, aber dazu später mehr. Als Nächstes begeben uns ins historisch-mittelalterliche Nikolaiviertel.

Auf dem Weg dorthin passieren wir das sogennante Rote Rathaus, dass wir aus der Serie Babylon Berlin kennen. Zunächst streifen wir etwas herum und sehen uns die Nikolaikirche und die historisch hergerichteten Häuser im "Miljöh" (Zille) an.



Unser eigentliches Ziel hier ist aber das Knoblauch Haus.

Es ist ein städtisches Museum, dass ein erhaltenes Biedermeierhaus einer wohlhabenden Familie mit Inneneinrichtung, Möblierung und Alltagsgegenständen vom Ende des 18. Jh. bis etwa Mitte des 19. Jh. zeigt.




Das Ganze ist ein wunderschöner Geheimtipp und kostet nichts, man kann aber spenden. Von den Einrichtungs- oder Alltagsgegenständen gefallen mir besonders: eine Uhr mit besonderer Zeitdarstellung (Ring), ein Laufrad, eine Vase mit dem Gendarmenmarkt als Motiv und ein satirisches Miniheft. Nun fahren wir zur Gedenkstätte Berliner Mauer in der Nähe des Nordbahnhofs.

Hier wird in einem großen Areal der antifaschistische Schutzwall in seinen Dimensionen erlebbar gemacht. Zum Glück hat man nach dem Mauerfall ein Stück Todesstreifen im Originalzustand erhalten.

Die Gedenkstätte besteht aus verschiednen Bausteinen: einem Besucherzentrum mit ersten Informationen und einem ergreifenden Film, einem Dokumentationszentrum unter anderem mit einer Aussichtsplattform über dem originalen Mauerabschnitt und verschiedene Gedenkstätten samt Kapelle auf dem Areal.

Die Authentizität des erhaltenen Todesstreifens mit Wachturm beeindruckt uns sehr. Eigentlich wollen wir nun noch ins Pergamon Museum, da es heute bis 20 Uhr geöffnet ist. Als wir dort ankommen finden wir überraschenderweise riesigen Andrang vor. Wir fahren stattdessen mit der Sightseeing Buslinie 100 durch die beleuchtete Stadt.

Am Breitscheiderplatz, dem Ort des feigen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt, fotografieren wir die Kirchenruine und gehen durch das Bikini Center genannte Einkaufszentrum.

Das Gebäude hat den Beinamen Bikini auf Grund einer leicht wirkenden, auf Säulen stehenden Zwischenetage. Das moderne Einkaufszentrum ist innen beeindruckend anders, ja irgendwie alternativ gestaltet. Muss man gesehen haben. Nun fahren wir im Edelkaufhaus KaDeWe noch einmal mit der Rolltreppe von unten nach oben und zurück, um den Tag dann mit einer Busfahrt (Linie 19) einmal den Kudamm runter und wieder rauf zu beenden.

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