Heute haben wir uns die Inseln der Lagune vorgenommen: Murano und Burano. Mit der Linie 12 fahren wir in der Nähe unseres Hotels los bis zur Insel Murano. Problem dabei: Heute, genau um diese Zeit wollten irgendwie alle dahin! Monika findet einen Sitzplatz, ich stehe die ganze Fahrt, die nicht kurz ist.
Ich habe keine Vorstellung davon, wie sie das im Sommer regeln, ein einziges Boot kann da unmöglich ausreichend sein. In Murano entlädt sich der ganze Schub der Bootsladung Touristen.
Wir bleiben schon etwas zurück und lassen die Anderen laufen, dennoch ist der Touristen Rennkanal zeitweise recht voll.
Wir bewundern einige filigrane Glasarbeiten in den Schaufenstern und bewegen uns ortseinwärts.
Das architektonisch interessanteste Gebäude der Insel ist die Kirche Santi Maria e Donato. Sie ist aus dem 12. Jahrhundert und glänzt äußerlich mit einer zweistöckigen Arkadenwand am Chor und im Inneren mit Bodenmosaiken aus der gleichen Epoche.
Wir entdecken geometrische Muster, exotische Vögel, mythische Wesen und mystische Symbole.
Murano war immer wohlhabend, denn seit dem 13. Jahrhundert, als hier 30000 Menschen lebten, ließen sich hier auch einige adlige Familien nieder. Es war ein Zentrum europäischer Glaskunst. Daher finden sich in den verstreuten Gassen und Kanälen auch noch ein paar prachtvolle Palazzi.
Als wir Murano in Richtung Burano verlassen wollen, ist auch dieses Schiff überfüllt. Zudem fährt das Vaporetto hier nur quälend langsam in einer schmalen Fahrrinne.
Als wir endlich in Burano eintreffen, begrüßen uns die munteren, bunt gestrichenen Häuschen um den Hauptkanal und wir sind direkt wieder bester Laune.
Spitzenklöppelei ist das Handwerk Buranos, dass man auch in vielen Läden bewundern kann. Zudem ist ein S-förmiges Plätzchen die kulinarische Besonderheit der Insel. Name Esse.
Wir essen lieber etwas Herzhaftes, Frittiertes, das hier typisch ist. Anschließend streifen wir weiter durch die Gassen.
Auffällig sowohl in Murano als auch in Burano ist, dass es sehr ruhig, ja zu dieser Saison, fast ausgestorben wird, sobald man sich etwas abseits der Touristenpfade bewegt.
Auf der Rückfahrt nach Venedig ergattern wir beide ein Sitzplätzchen mittschiffs und können etwas Kraft tanken (Nickerchen). In Venedig zieht es uns noch einmal zum Markusplatz, weshalb wir mit dem Vaporetto 4.1 einmal um die Spitze der Lagunenstadt herum fahren und das Arsenal bei Nacht bewundern können.
Vom Markusplatz aus suchen wir noch den etwas versteckt liegenden Palazzo Contarini del Bovolo mit seinem spiralförmigen Treppenhaus und fahren schließlich über den Canal Grande zurück zum Hotel.