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Ein schönes Bruksgelände, endlich ein Weltkulturerbehof, Flachsweberei und Classic Car Week


Die vermeintlich ruhige Nacht wurde, wie schon ein paar mal diesen Urlaub, durch sehr eifrige schwedische Landschaftsgärtner mit Freischneidern vorzeitig beendet. Nach dem Frühstück, als wir uns auf dem Gelände von Galtströms bruk umsehen, ahnen wir warum: der Rasen wird geschnitten, der Zaun wird gestrichen, irgendwie scheint alles noch einmal herausgeputzt zu werden.


Galtströms bruk ist ein Eisenwerk das von 1695 bis nach dem Ersten Weltkrieg in Betrieb war. Wir schauen uns den Hochofen, die Gießerei die Schmiede und den Lokschuppen mit der Lokomotive Loke genauer an, bevor wir an der Entsorgungsstation vor Ort noch duschen und dann aufbrechen.
Ziel ist das knapp 115 km südlicher liegende Söderhamn, wo wir nun den Weltkulturerbehof "Erik-Anders", einen der südlichen Hälsingehöfe Route anschauen möchten.
Der Empfang ist professionell und wir zahlen 60 Kronen pro Person, um uns in freier Führung selbst im Haus umzusehen. Dort sind alle Räume in einem anderen Zeitalter renoviert.


Wir sehen unter anderem die Küche, die Alltagswohnung im Erdgeschoss, den Festsaal im Obergeschoss, Flure und Treppenhaus. Oftmals wurden alte Malereien nur ergänzt, nachgestempelt oder aufgefrischt, teilweise hat man alte originale Tapeten aufgetrieben.


Ein durchweg positives Erlebnis: hier stimmen Öffnungszeiten, die freie Besichtigung ist gut und das Preis- Leistungsverhältnis stimmt. Als nächstes wollen wir in den knapp 60km entfernten Weltkulturerbehof von Gästgivars. Wir lesen in der aktuellen Broschüre: Besichtigung 11-17 Uhr. Also nichts wie los, wir bewegen uns zügig, alles klappt und wir sind um 16.25 da. Was wir aber vorfinden ist leider enttäuschend: Besuch ist nur mit Führung möglich, und die letzte war um 16.00 Uhr. Davon stand nichts im Heft! Nebenbei hätte es 120 Kronen pro Kopf gekostet. Ich habe an der Kasse mit mir zu kämfen, meinen Frust runter zu schlucken. Hauptsache der Rubel rollt und das Cafe und der Laden sind lange offen !? Warum man Besucher nicht in freier Besichtigung einlässt ist uns unklar. Wir brechen den Besuch der Hälsingehöfe damit offiziell ab und fahren zur nahegelegenen Flachsspinn- und Weberei nach Växbo.


Hier wird auf alten Maschinen Flachs von der Pflanze bis zum fertigen Stoff verarbeitet. Es gibt hier Maschinen, die die Muster über Lochkarten lesen und noch ältere.
Man kann durch die Produktion gehen Nebenan liegen im Tal Holzhütten in denen früher der Flachs verarbeitet wurde und ein Mühlenteich mit Mühle.


Nun machen wir noch einmal einen großen Sprung nach Süden, über die Bergslagensdiagonale genannte Landstraße Nr.50, bis nach Rättvik.

Ja, mal wieder Classic Car Week, da wissen wir, das es was Gutes ist. Dort treffen wir pünktlich zum Cruising und zur Preisverleihung ein. Morgen ist der letzte Tag.

Fundstücke des Tages:

Klein und groß, an der Flachsweberei Växbo

Keine Farbe, nur Flechten

Ein loser Einband offenbart frühes Recycling

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