Nach unserem letzten Frühstück fahren wir mit dem Wagen ein gutes Stück stadteinwärts und parken an einem Schwimmbad am Sloterpark.
In dieser Ecke des Stadtteils Amsterdam Niew West findet man das Street Art Freilichtmuseum. Es handelt sich um kein Museum im klassischen Sinne, sondern man durchwandert das Stadtviertel mit einem Führer, der von einem Standort zum Nächsten führt und die Werke vor Ort erläutert.
In der heutigen Zeit übernimmt das eine kostenpflichtige App, mit deren Gebühr man praktisch einen Obulus für dieses Projekt entrichtet.
Gesagt, getan. Man kann sich sogar zwischen 3 Routen entscheiden. Wir wählen eine aus und machen uns auf den Weg.
Die Werke sind z.B. oft ganz klassische, sehr durchdachte und kunstvolle, riesige Graffitis, aber auch oft winzige minimalistische äußerst gekonnte Strichzeichnungen, bis hin zu figürlichen Drahtgebilden, die unauffällig an Laternenpfählen befestigt sind.
Die Kunstwerke sind übrigens immer im Einvernehmen mit den Eigentümern der betreffenden Wände entstanden, ja teilweise sogar unter Einbeziehung von Anregungen der Anwohner oder sogar als Auftragsarbeit.
Es sind, wie wir finden einige wirklich sehr ansprechende Werke dabei.
Dies ist viel näher an Streetart dran, als sich im Museum für moderne Kunst einen irgendwo in der Welt von der Wand abgenommenen Bansky anzuschauen.
Gegen etwa 14 Uhr sind wir fertig und fahren etwa 30 km in den Ort Naarden.
Die kleine, perfekt erhaltene Festungsstadt war mir beim Blättern im Reiseführer ins Auge gestochen, denn sie besitzt die ideale Sternform mit den doppelten Wällen, Bastionen und Wassergräben.
Wie wir im Infozentrum vor Ort erfahren, wurde die einst mittelalterliche Siedlung 1572 im sogenannten 80-jährigen Krieg von den Spaniern eingenommen und schlimm geplündert. (Blutbad von Naarden)
100 Jahre später erobern sie die Franzosen von denen sie im Folgejahr wieder in die Hände von Oranien-Nassau kommt.
Aufgrund ihrer strategischen Lage wird sie zur Festung ausgebaut und Teil der Hollandse Waterlinie.
Zu dieser Zeit erhält die Stadt ihre idealtypische und charakteristische Sternform. Weil man gegen Ende des 19. Jh. der Anlage immer noch soviel militärische Bedeutung zumaß, sie ausbesserte, ausbaute und verstärkte, hat sie bis heute überdauert.
Die Hollandse Waterlinie ist eine Festungslinie mit großen, im Kriegsfall in kurzer Zeit flutbaren Flächen im Umland, die dem Feind das Fortkommen unmöglich machen sollten. Die überfluteten Flächen bedurften einer genau ausgeklügelten Wassertiefe: zu hoch, um einfach durchwatet oder mit Kriegsgerät durchfahren zu werden, aber auch nicht tief genug, um mit größeren Schiffen oder Flößen befahrbar zu sein. Dieser Festungsverbund gehört seit 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir sehen uns die gepflasteren Gassen, alten Häuser und Wälle an.
Der tschechische Gelehrte Comemius hat hier seine letzten Tage verbracht. Anschließend gehts nach Hause.
Aufgrund ihrer strategischen Lage wird sie zur Festung ausgebaut und Teil der Hollandse Waterlinie.
Zu dieser Zeit erhält die Stadt ihre idealtypische und charakteristische Sternform. Weil man gegen Ende des 19. Jh. der Anlage immer noch soviel militärische Bedeutung zumaß, sie ausbesserte, ausbaute und verstärkte, hat sie bis heute überdauert.
Die Hollandse Waterlinie ist eine Festungslinie mit großen, im Kriegsfall in kurzer Zeit flutbaren Flächen im Umland, die dem Feind das Fortkommen unmöglich machen sollten. Die überfluteten Flächen bedurften einer genau ausgeklügelten Wassertiefe: zu hoch, um einfach durchwatet oder mit Kriegsgerät durchfahren zu werden, aber auch nicht tief genug, um mit größeren Schiffen oder Flößen befahrbar zu sein. Dieser Festungsverbund gehört seit 2021 zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir sehen uns die gepflasteren Gassen, alten Häuser und Wälle an.
Der tschechische Gelehrte Comemius hat hier seine letzten Tage verbracht. Anschließend gehts nach Hause.