Nach einem reichhaltigen Frühstück im Hotel niu coin begeben wir uns zur Straßenbahnhaltestelle und lösen Tagestickets für je 5,35€. Schon bald kommt eine Bahn und wir fahren ein paar Stationen stadteinwärts. In der Nähe des Museums Judengasse steigen wir aus und sehen uns den alten jüdischen Friedhof an. Hier sollen über und unter der Erde etwa 12 Gräber zu finden sein. Leider kann man nicht hinein und es scheint auch nicht mehr allzuviel erhalten zu sein.
Interessant sind aber die abertausenden kleinen Namensplättchen an der Außenmauer, die an die deportierten Juden erinnern sollen. Über den Börneplatz, auf dem die alte Synagoge einst stand, verlassen wir diesen Teil der Stadt in Richtung Frankfurter Dom.
Dieser eigentlich nur so genannten Dom (keine Bischofsstadt) besitzt innen einige schöne Schnitzaltäre und Ausstattungsdetails.
Nun stehen wir schon mitten in der neuen Altstadt, die mit perfekt wiederhergestellten Fachwerkhäusern und anderen Bauten beeindruckt. Wir schlendern weiter bis zum Römer genannten historischen Rathaus auf dem gleichnamigen Römerberg.
Hier begrüßen und neben einem historischen Brunnen in der Mitte des Platzes, ein paar wunderschöne Hausensembles. Gleich nebenan steht ein Bauwerk, welches für die deutsche Geschichte bedeutsam ist.
Die Frankfurter Paulskirche war der Ort, an dem die Idee eines deutschen Nationalstaats praktische Formen annahm.
Eine kostenlose Ausstellung informiert über die Auslöser, Rückschläge, Kriegszerstörungen und Wiederaufbau. Nun wollen wir zur Kleinmarkthalle, die nur einige Gehminuten entfernt liegt.
Hier bieten prall gefüllte Marktstände eine wahre Augenweide. Von hier aus gehts auf die riesige Einkaufsstraße Zeil mit ihren Konsumtempeln.
Wir fahren mit dem Lift ins Dachgeschoss der Galeria Kaufhof und genießen von dort einen prima Ausblick aus mittlerer Höhe auf den Platz mit der alten Wache und die Skyline.
Nun folgt eines meiner persönlichen Highlights: der Börsenplatz mit dem historischen Börsengebäude und natürlich Bulle und Bär.
Leider kann man immer noch nichts im Innern besichtigen. Vor der Börse packt gerade ein Kamerateam ein, welches eines der typischen Interviews vom Börsenparkett (bzw. in diesem Fall vom Eingang) aufgenommen hat.
Wir setzen unsere Tour fort, an der alten Oper vorbei und unter den Wolkenkratzern bis zum Maintower, auf den man mit dem Aufzug fahren kann.
Die lange Schlange schreckt uns ab und so gehen wir durch die Häuserschluchten bis zur neuen Oper.
Von hier aus nehmen wir, nun schon ziemlich durchgefroren, eine Bahn bis zum Hauptbahnhof. Im Bahnhofsviertel herrscht ziemliches Multikulti mit aller Vielfalt und Lebendigkeit, aber auch Chaos, Armut und Heruntergekommenheit.
Wir nutzen die Linie 12 der Straßenbahn, um etwas Sightseeing von der Bahn aus zu machen. Als wir durch die Innenstadt durch sind, gehts mit dem Bus auf die andere Mainseite bis zur Station Affentor. Nur wenige Schritte von hier sind wir im Eppelweinviertel und werden auch gleich fündig. Die Atschel Apfelweingaststätte ist gut mit Einheimischen gefüllt und hat eine herrlich authetische alte Ausstattung mit einfachen Holzbänken und Wandvertäfelung. Als wir noch durch die Fenster nach freien Plätzen spähen, kommt der Koch aus seiner Pause zurück an uns vorbei und ermutigt uns zum Betreten.
Wir laben uns an Handkäs mit Musik, Frankfurter Würstel mit Bratkartoffeln und grüner Sauce, begleitet von einem Eppelwoi im typischen geriffelten Glas.
Gestärkt und aufgewärmt gehen wir nun über den Eisernen Steg wieder über den Main, nochmals über die Zeil bis zur Konstablerwache. Dort nehmen wir eine Bahn zum Hotel. Das Armband zeigt über 14 km Fußweg an.